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Mittwoch, 12. Dezember 2018
– Back to the roots
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Back to the
roots. Die E03 001 war seit 1974 eine Hamburger Lok und wurde auch zu
ihren Dienstzeiten beim BZA Minden von Hamburg aus betreut. Die
Vorserien-103 waren ständiger
Gast und seit jeher etwas besonderes im Erleben. Hin
und wieder fuhren sie dem Fotografen über den Weg, mit einer
Ausnahmephase – dem ersten Abschnitt des Museumslebens der E03 001
zwischen 1998 und 2006. Die heutige, fast tagesaktuelle Vernetzung war
nicht so weit fortgeschritten und so manches Mal führten ganz
banale Umstände zu einer Lücke des Erlebens
und Festhaltens.
Die DB gab Ende 2012 das Profitcenter
TEE-Rheingold auf, einige Zeit musste der einstige
Kooperationspartner AKE-Eisenbahntouristik
seine Sonderfahrten mit bunt
zusammengesuchtem Wagenmaterial bestücken, ehe das Unternehmen
unter
der Marke "AKE-Rheingold" einen eigenen, kompletten TEE-Wagenzug bilden
konnte – seit Februar 2016 auch mit einer passenden Lokomotive.
Die DB stellte Ende 2012 die meisten Wagen ihres Anteils am Wagenpool
ab und gab die Loks leihweise an DB
Fernverkehr. Ausgehend von der
rührigen BSW-Gruppe der Außenstelle des DB Museums in
Koblenz-Lützel, welche einen Großteil der
Nachkriegsneubautriebfahrzeuge der DB für die Nachwelt
erhält, werden die TEE-Fahrzeuge der DB trotz Aufgabe des
kommerziellen Verkehrs soweit wie möglich betriebsfähig
erhalten. Einige Wagen (darunter der
wieder rot/beige lackierte "Kanzlerwagen" hinter der Lok) und
die E03 001 erhielten neue
Hauptuntersuchungen und können wieder im Betrieb eingesetzt
werden, eigene Sonderfahrten bietet die BSW-Gruppe allerdings nicht an.
Als Dankeschön an die DB-Mitarbeiter in Hamburg, welche
halfen die E03 001 wieder zu Leben erwecken, verkehrte die Lok mit
TEE 5465 von Hamburg-Altona nach Flensburg und mit TEE 5466
zurück.
Fast wäre diese nach über 12 Jahre erstmalige Gelegenheit,
die Lok in ihren dritten Leben als Museumslok fotografisch festzuhalten
wieder banal obsolet geworden, doch ein gelber Engel sorgte
dafür, dass noch ein Foto der
Lok mit ihrem Zug entstehen konnte – zwar nicht am eigentlich geplanten
Ort, aber Plan C im Bahnhof Neumünster war auch ganz ok...
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Regierungszüge
haben lange Tradition, früher griffen die Regierenden gerne auf
spezielle Wagen oder Züge zurück. Auch bei der Deutschen
Bundesbahn wurden noch lange Salonwagen für Fahrten von Politikern
vorgehalten – zusätzlich zu den Vorkriegssalonwagen wurde 1974 von
der DB nochmals ein spezieller Wagen beschafft, welcher den Beinamen
"Kanzlerwagen" erhielt und gerne vom damaligen Bundeskanzler Helmut
Schmidt genutzt wurde. Der WGSmz853 61 80 89-90 001-2 wurde
noch bis Anfang der 2010er Jahre von der Deutschen Bahn AG für
Vermietungen bereitgehalten, ehe er an das Profitcenter TEE-Rheingold bzw.
das DB Museum überging.
Nach Aufgabe des Profitcenters Ende 2012 war der Wagen zur Aufstellung
im Bahnhof Amorbach vorgesehen und bereits in Aschaffenburg
hinterstellt. Das DB Museum entschied sich glücklicherweise noch
anders und betreibt den Wagen weiter – die letzte Hauptuntersuchung
wurde 2016 durchgeführt und der Wagen im Herbst 2018 in Siegen neu
lackiert.
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Die Ankunft
der Rückfahrt in Form des TEE 5466 Flensburg – Hamburg-Altona war
frühzeitig für Gleis 11 angekündigt worden, so dass
passend Position
bezogen werden konnte. Im Vorwege folgte noch ein Blick auf die
Aushänge, ob ein Zug auf Gleis 10 zu erwarten war. Analog zur
Anzeige
auf Gleis 10 war dies nicht der Fall. Als Probeschuss bot sich die 120
105 mit dem von den Österreichischen
Bundesbahnen (ÖBB) betriebenen Nachtzug NJ401 nach
Zürich an.
Die Baureihe 120 steht nach rund 30 Jahren Einsatz vor dem
Einsatzende. Die Loks, einst als Universallokomotive gedacht und am
Ende nur in 60
Exemplaren gebaut, sind verschlissen. Die in Auslieferung
befindlichen ICE4-Züge machen die verbliebenen Loks
allmählich
verzichtbar, nach Hamburg kommen planmäßig keine Loks der BR
120.1
mehr.
120 105 vertrat heute vor dem NJ401 eine Lok der BR 101 und steht im Bf
Hamburg-Altona zur Abfahrt bereit.
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Leicht vor
Plan erreichte der TEE 5466 den Bf Hamburg-Altona, entgegen
der Erwartung war die E03 001 führend. Unmittelbar nach Ankunft
entstand
dieses Foto – gedacht vor dem aufgebügelten Hauptschuss. Der
Lokführer empfängt gerade wie einst den Bremszettel vom
Zugführer. Für den Richtungswechsel ist die 103 113
abgebügelt – kein Problem, nach den betrieblichen
Vorgängen wird eh zeitig wieder aufgebügelt.
Doch man rechne mit dem DB-Alltag anno 2018... ICE609
nach Köln auf Gleis 12 war rund 30min verspätet und sorgte
für die
abweichende Einfahrt des ICE905 auf Gleis 10, welche die
Fotografen eiskalt erwischte. Wo Schatten ist, ist auch Licht –
bei wieder aufgebügelter Lok wäre der
Zugführer kaum mehr im Bild gewesen.
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Ein Zug aus
einer anderen Zeit, oder doch nicht? Noch immer verkehren einige Wagen
des bei der DB ab 1952 in über 6.100 Exemplaten gebauten UIC-X-Wagens im Reiseverkehr. Der
Fotograf ist
mit den Fahrzeugen aufgewachsen und wusste die Stärken und die
Schwächen der Wagen zu nutzen.
In Hamburg-Altona traf die E03 001 auf ihren mehr oder minder direkten
Nachfolger im Schnellverkehr, den ICE1 in Form des 401 054. 1991 wurde
der ICE1 in
Betrieb genommen, die Betonung des Reisekomforts führte damals
noch zu
ungeplantem Mehrgewicht und das spätere Redesign
des ICE1 zum Entfall zahlreicher Komfortmerkmale. Rechts der aktuelle
Star des Fernverkehrs, der ICE4. Dieser wird die kommenden Jahrzehnte
das Bild des
DB-Fernverkehrs prägen, nicht wenige Reisende dürften da
neidisch auf
den dagegen geradezu luxuriösen TEE schauen.
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Angekommen.
Der Fernreisezug hat sein Ziel erreicht. Die Reisenden werfen noch
einen letzten Blick auf den Zug, der eigentlich längst ausgedient
hat. Auch der Bahnhof selbst hat bald ausgedient und soll Wohnungen und
Büros weichen – doch dies ist eine andere
Geschichte, die früher oder später auch (Eisenbahn-)Geschichte sein wird.
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Fotos
in Google Earth |
©
2018 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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