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7. Januar – Molli wieder am Draht
8. Januar – Nah am Wasser
20. Januar – Große Runde zum Abschied
26. Januar – Zeitreise nach Beimoor







Sonnabend, 20. Januar 2018 – Große Runde zum Abschied

T6 220

Tradition haben seit vielen Jahren in Hamburg Ausfahrten mit den historischen Fahrzeugen der HOCHBAHN. Die Zeit bleibt nicht stehen und so wandelt sich im Laufe der Jahre nicht nur die Kulisse auf den Haltestellen. Die Fahrzeuge selbst sind nie als Selbstgänger zu sehen, andere Städte haben sich vom historischen Betrieb zurückgezogen. Von den vier historischen Fahrzeugen der Hamburger U-Bahn vom Typ T/TU sind derzeit aufgrund Fahrzeugschäden nur zwei fahrbereit, welche auf dieser Aufnahme von der Hst Messehallen vereint sind.
Auch auf personeller Ebene gehört Wandel zu den Realitäten des Alltags und so verlässt Ende März 2018 der langjährige Betriebsleiter der U-Bahn das Unternehmen. Am Sonnabend tat sich eine kleine Gruppe zusammen, die die Fahrten der T-/TU-Wagen zum Teil über Jahrzehnte begleiten und ging noch einmal in klassischer Konstellation auf große Streckenbereisung – Fotohalte an Motiven gehören dann natürlich dazu und in kleiner Runde ist dann auch etwas Abstand zum Zug kein Problem, der einem Motiv meist gut tut.

DT3 841 und TU1 8838

Wandel betrifft natürlich auch den regulären Fahrzeugbestand des Unternehmens, bei dem der zweite Generationswechsel vor dem Abschluss steht. Die Verzögerungen beim DT5 haben den Wechsel etwas verzögert, aber er ist nicht mehr zu übersehen. Aktuell ist der reguläre DT3-Bedarf auf nur noch 14 Fahrzeuge gesunken. Damit steht der zweite Wechsel seit dem Bau der Hamburger U-Bahn vor dem Abschluss.
Im Gegensatz zu 1970, wo eine zuvor erfolgte Überarbeitung der BOStrab mit verschärften Anforderungen an die Bremsanlagen einen weiteren Erhalt der TU2 als Reservefahrzeuge ausschloss, sollen 20 Fahrzeuge vom Typ DT3 langfristig als Betriebsreserve erhalten bleiben – zehn davon nochmals ertüchtigt und betriebsfähig. Der zwei Tage zuvor abgestellte und in der Abstellanlage Hagenbecks Tierpark hinterstellte DT3 841 gehört nicht zu diesen Fahrzeugen und wird bald die letzte Fahrt nach Lübeck antreten.

DT5 346 und T6 220

Fast 100 Jahre trennen diese beiden Fahrzeuge am Schlump. Der Wagen 220 wurde 1920 in Dienst gestellt, er war damals noch mit der Bolzenkupplung ausgestattet – die um 1926 bei allen Fahrzeugen gegen die Scharfenbergkupplung ausgetauscht wurde. Am Wagen 220 wurden seinerzeit technische Erprobungen vorgenommen, wie die generatorische Bremse. Aus jener Zeit stammen noch heute die vier Fahrmotoren des Wagens, während bei den T-Wagen sonst nur zwei Motoren pro Wagen verbaut sind.

TU1 8838

Abgesehen von den erneuerten technischen Einrichtungen ist die Zeit an der markanten und am Geesthang liegenden Hst Rauhes Haus weitgehend spurlos vorbeigegangen – die Haltestelle ist seit dem vergangenen Jahr 50 Jahre im Betrieb. Wie 1967 steht der TU1 8838 zur Fahrt nach Horner Rennbahn, Endstation von Januar 1967 bis September 1967, bereit.

TU1 8838

Beliebtes Motiv ist die Hst HafenCity Universität – aber in der Bildbearbeitung extrem schwierig, den Farbabgleich passend einzustellen. Wo die historischen Wagen der HOCHBAHN auftauchen, sind sie sofort der Hingucker. So auch hier bei der auf die U4 wartende Mutter mit Kind.

TU1 8838

Eher mit Schwimmhallencharakter, aber fotofreundlicher ist die Hst Überseequartier, wo ein Schiffsmodell der Queen Elisabeth 2 ausgestellt ist und für das Internationale Maritime Museum Hamburg wirbt. Nicht zum ersten Mal mit historischen Fahrzeugen versucht – aber heute konnte das Motiv wie gewünscht umgesetzt werden.

TU1 8838

Hier ist abgesehen von Details die Zeit stehen geblieben. Doch auch hier wird die Zeit nicht eingefroren bleiben – im Zuge des barrierefreien Ausbaues der U-Bahnhaltestellen wird die Haltestelle umfangreich modernisiert und dabei den lange gewünschten Zugang zur Dorotheenstraße erhalten. Dann wird auch eine der letzten Zeitkapseln der U-Bahn Geschichte sein.

T6 220

Gerade in den beiden Pausen am Schlump waren die Wagen die Hingucker. Es ist fraglos reizvoll, im DT1 "Hanseat" zu feiern, doch echte Zeitreisen ermöglichen nur die T- und TU-Wagen. Es gibt noch viele Zeitzeugen, die die T-Wagen aus eigenem Erleben erlebt haben. Die markigen Sprüche im Wagen 220 tun ihr übriges. Im Schatten der T-Wagen standen und stehen immer die TU-Wagen, doch auch hier – seit bald 50 Jahren lebendige Hochbahnvergangenheit.

T6 220

U-Bahn (oder S-Bahn) zum Flughafen? In den 1980er Jahren noch heiß diskutiertes Thema. Fast vergessen ist dabei, dass Hamburg schon einmal eine U-Bahn zum Flughafen hatte. Allerdings nach damaligen Maßstäben – wo für die Zeitgenossen weite Wege zu Fuß kein Fremdwort waren und Flughäfen nicht die Bedeutung von heute hatten.
Die zu ihrer Eröffnung Langenhorn-Süd genannte Haltestelle wurde am 2. Oktober 1934 in Flughafen umbenannt und zum 1. Januar 1954 in Flughafenstraße umbenannt, da der Flughafen durch die Straßenbahn deutlich besser erreichbar war. Seit dem 5. August 1984 (Straßenbahn zum Flughafen gab es nicht mehr und die S-Bahn war in weiter Ferne) heißt die Haltestelle zur vollständigen Vermeidung von Irritationen Fuhlsbüttel Nord.

TU1 8838

Abgeschlossen ist die im Zuge des barrierefreien Ausbaues durchgeführte Sanierung der Hst Klosterstern. Bei der Sanierung wurden die Zugänge, die Bahnsteige und deren Aufbauten erneuert. In Abstimmung mit dem Denkmalschutzamt wurden die Bahnsteigbuden neu gebaut und deren Farbgestaltung an die der hölzernen Hintergleiswände angepasst. Die in den 1980er Jahren bei der ersten Sanierung nach historischem Vorbild erneuerten, zweifarbigen Anstriche der Bahnsteigbuden verschwanden im Zuge dieser Arbeiten.

TU1 8838

Die U1-Ost steht 2018 zum barrierefreien Ausbau an. Nach dem Fotohalt am Klosterstern war an der Straßburger Straße durch den an Sonnabenden hier gefahrenen 10-Minuten-Takt ausreichend Zeit für einen Fotohalt. Die U1 war durch einen Vorfall an der Wandsbeker Chaussee unregelmäßig und der nächste Zug aus den Walddörfern stadteinwärts offenkundig zurückgehalten worden. Entsprechend viele Fahrgäste standen in der Haltestelle und warteten auf die nächste U1 stadteinwärts. Der historische Zug war dabei eine willkommene Abwechslung bzw. die Fotografen des Zuges...

TU1 8838

Der entspannte Takt nördlich Wandsbek Markt ließ auch in der Folgehaltestelle Alter Teichweg einen Halt zu. Bei einer Fahrt in der Vergangenheit stand der Fotograf als Fahrer Modell, hier konnte er vor dem barrierefreien Ausbau der Haltestelle dank dem weiteren Fahrpersonal noch selbst ein Foto machen – in einer Haltestelle, deren Farbgestaltung sich auffallend dem inneren Farbdesign der TU-Wagen ähnelt. Für den TU1 gibt es wohl keine authentischere Haltestelle als den Alten Teichweg.

Fotos in Google Earth © 2018 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben