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Sonnabend, 20. Januar 2018
– Große Runde zum Abschied
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Tradition haben seit vielen Jahren
in Hamburg Ausfahrten mit den historischen Fahrzeugen der HOCHBAHN.
Die Zeit bleibt nicht stehen und so wandelt sich im Laufe der Jahre
nicht nur die
Kulisse auf den Haltestellen. Die Fahrzeuge selbst sind nie als
Selbstgänger zu sehen, andere Städte haben sich vom
historischen Betrieb zurückgezogen. Von den vier
historischen Fahrzeugen der Hamburger U-Bahn vom Typ T/TU sind derzeit
aufgrund Fahrzeugschäden nur zwei fahrbereit, welche auf dieser
Aufnahme von der Hst Messehallen
vereint sind.
Auch auf personeller Ebene gehört Wandel zu den Realitäten
des Alltags und so verlässt Ende März 2018 der
langjährige
Betriebsleiter der U-Bahn das Unternehmen. Am
Sonnabend tat sich eine kleine Gruppe zusammen, die die Fahrten der
T-/TU-Wagen zum Teil über Jahrzehnte begleiten und ging noch
einmal in klassischer Konstellation auf große Streckenbereisung –
Fotohalte an Motiven gehören dann natürlich dazu
und in kleiner Runde ist dann auch etwas Abstand zum Zug kein Problem,
der einem Motiv meist gut tut.
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Wandel betrifft natürlich auch
den regulären Fahrzeugbestand des Unternehmens, bei dem der
zweite Generationswechsel vor dem Abschluss steht. Die
Verzögerungen beim DT5 haben den Wechsel etwas verzögert,
aber er ist nicht mehr zu übersehen. Aktuell ist
der reguläre DT3-Bedarf auf nur noch 14 Fahrzeuge gesunken. Damit
steht der zweite Wechsel seit dem Bau der Hamburger U-Bahn vor dem
Abschluss.
Im Gegensatz zu 1970, wo eine zuvor erfolgte Überarbeitung der
BOStrab mit
verschärften Anforderungen an die Bremsanlagen einen weiteren
Erhalt der TU2 als Reservefahrzeuge ausschloss, sollen 20 Fahrzeuge vom
Typ DT3 langfristig als Betriebsreserve erhalten bleiben – zehn davon
nochmals ertüchtigt und betriebsfähig. Der zwei Tage zuvor
abgestellte und in der Abstellanlage Hagenbecks Tierpark hinterstellte
DT3 841 gehört nicht zu diesen Fahrzeugen und wird bald die letzte
Fahrt nach Lübeck antreten.
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Fast 100 Jahre trennen diese beiden
Fahrzeuge am Schlump. Der Wagen 220 wurde 1920 in Dienst gestellt, er
war damals noch mit der Bolzenkupplung ausgestattet – die um 1926 bei
allen
Fahrzeugen gegen die Scharfenbergkupplung ausgetauscht wurde. Am Wagen
220 wurden seinerzeit technische Erprobungen vorgenommen, wie die
generatorische Bremse. Aus jener Zeit stammen noch heute die vier
Fahrmotoren des Wagens, während bei den T-Wagen sonst nur zwei
Motoren pro Wagen verbaut sind.
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Abgesehen von den erneuerten
technischen Einrichtungen ist die Zeit an der markanten und am
Geesthang
liegenden Hst Rauhes Haus weitgehend spurlos vorbeigegangen – die
Haltestelle ist seit dem
vergangenen Jahr 50 Jahre im Betrieb. Wie 1967 steht der TU1 8838
zur Fahrt nach Horner Rennbahn, Endstation von Januar 1967 bis
September 1967, bereit.
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Beliebtes Motiv ist die Hst
HafenCity Universität – aber in der Bildbearbeitung extrem
schwierig, den Farbabgleich passend einzustellen. Wo die historischen
Wagen der HOCHBAHN auftauchen, sind sie sofort der Hingucker. So auch
hier bei der auf die U4 wartende Mutter mit Kind.
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Eher mit Schwimmhallencharakter,
aber fotofreundlicher ist die Hst Überseequartier, wo
ein Schiffsmodell der Queen Elisabeth 2 ausgestellt
ist und für das Internationale
Maritime Museum Hamburg
wirbt. Nicht zum ersten Mal mit historischen Fahrzeugen versucht – aber
heute konnte das Motiv wie gewünscht umgesetzt werden.
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Hier ist abgesehen von Details die
Zeit stehen geblieben. Doch auch hier wird die Zeit nicht eingefroren
bleiben – im Zuge des barrierefreien Ausbaues der U-Bahnhaltestellen
wird die Haltestelle umfangreich modernisiert und dabei den lange
gewünschten Zugang zur Dorotheenstraße erhalten. Dann wird
auch eine der letzten Zeitkapseln der U-Bahn Geschichte sein.
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Gerade in den beiden Pausen am
Schlump waren die Wagen die Hingucker. Es ist fraglos reizvoll, im DT1
"Hanseat" zu feiern, doch echte Zeitreisen ermöglichen nur die T-
und TU-Wagen. Es gibt noch viele Zeitzeugen, die die T-Wagen aus
eigenem Erleben erlebt haben. Die markigen Sprüche im Wagen 220
tun ihr übriges. Im Schatten der T-Wagen standen und stehen immer
die
TU-Wagen, doch auch hier – seit bald 50 Jahren lebendige
Hochbahnvergangenheit.
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U-Bahn (oder S-Bahn) zum Flughafen? In den
1980er
Jahren noch heiß diskutiertes Thema. Fast vergessen ist dabei,
dass Hamburg schon einmal eine U-Bahn zum Flughafen hatte. Allerdings
nach damaligen Maßstäben – wo für die Zeitgenossen
weite Wege zu Fuß kein Fremdwort waren und Flughäfen nicht
die Bedeutung von heute hatten.
Die zu ihrer Eröffnung Langenhorn-Süd genannte Haltestelle
wurde am 2. Oktober 1934 in Flughafen umbenannt und zum 1. Januar 1954
in Flughafenstraße umbenannt, da der Flughafen durch die
Straßenbahn
deutlich besser erreichbar war. Seit dem 5. August 1984 (Straßenbahn zum Flughafen gab es
nicht mehr und die S-Bahn war in weiter Ferne) heißt die
Haltestelle zur vollständigen Vermeidung von Irritationen
Fuhlsbüttel
Nord.
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Abgeschlossen ist die im Zuge des
barrierefreien Ausbaues durchgeführte Sanierung der Hst
Klosterstern. Bei der Sanierung wurden die Zugänge, die Bahnsteige
und deren Aufbauten erneuert. In Abstimmung mit dem Denkmalschutzamt
wurden die Bahnsteigbuden neu gebaut und deren Farbgestaltung an die
der hölzernen Hintergleiswände angepasst. Die in den 1980er
Jahren bei der ersten Sanierung nach historischem Vorbild erneuerten,
zweifarbigen Anstriche der Bahnsteigbuden verschwanden im Zuge dieser
Arbeiten.
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Die U1-Ost steht 2018 zum
barrierefreien Ausbau an. Nach dem Fotohalt am Klosterstern war an der
Straßburger Straße durch den an Sonnabenden hier gefahrenen
10-Minuten-Takt ausreichend Zeit für einen Fotohalt. Die U1 war
durch einen Vorfall an der Wandsbeker Chaussee unregelmäßig
und der nächste Zug aus den Walddörfern stadteinwärts
offenkundig zurückgehalten worden. Entsprechend viele
Fahrgäste standen in der Haltestelle und warteten auf die
nächste U1 stadteinwärts. Der historische Zug war dabei eine
willkommene Abwechslung bzw. die Fotografen des
Zuges...
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Der entspannte Takt nördlich
Wandsbek Markt ließ auch in der Folgehaltestelle Alter Teichweg
einen Halt zu. Bei einer Fahrt in der Vergangenheit stand der Fotograf
als Fahrer Modell, hier konnte er vor dem barrierefreien Ausbau der
Haltestelle dank dem weiteren Fahrpersonal noch selbst ein Foto machen
– in einer Haltestelle, deren Farbgestaltung sich auffallend dem
inneren Farbdesign der TU-Wagen ähnelt. Für den TU1 gibt es
wohl
keine authentischere Haltestelle als den Alten Teichweg.
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Fotos
in Google Earth |
©
2018 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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