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8. November – Abschied vom ICE-TD
12. November – Neuzugang in der historischen Flotte
26. November – Dresdener Bahn vor dem Wandel








Sonntag, 12. November 2017 – Neuzugang in der historischen Flotte

GT4f 557

In Zusammenarbeit mit der Bremer Straßenbahn AG (BSAG) werden von den Freunden der Bremer Straßenbahn e.V (FdBS) im 2003 eröffneten Straßenbahnmuseum „Das Depot“ in Sebaldsbrück zahlreiche Straßenbahnfahrzeuge aus allen Epochen erhalten und so weit wie möglich auch in einem betriebsfähigen Zustand gehalten.
Neuester Zugang in der betriebsbereiten Flotte ist der Kurzgelenktriebwagen vom Typ GT4d-f (Wegmannwagen), mit dem in Bremen 1973 die Stadtbahnära begann. Bis 2009 waren die Stadtbahnwagen täglich in Bremen im Einsatz, als Reservefahrzeuge blieben einzelne Züge noch bis 2013 betriebsbereit. Der GT4f 3557 gehörte zu den letzten noch eingesetzten Fahrzeugen und ging zusammen mit dem Beiwagen GB4f 3747 in den Museumsbestand über. Seit 2013 wurden die Fahrzeuge restauriert, im Oktober 2017 konnte der wieder als 557 beschriftete und in vielen Details in den Anlieferungszustand zurückversetzte Triebwagen fertiggestellt werden.
Heute hatte der 557 aus Anlass der Öffnung des Straßenbahnmuseums seinen ersten öffentlichen Auftritt und pendelte mehrmals zwischen Betriebshof Sebaldsbrück und dem Weserwehr. Hier steht der Triebwagen 557 zusammen mit dem Niederflurnachfolger, dem GT8N 3011, in der Schleife Sebaldsbrück.

GT4f 557

Vor dem überwiegend zu Museumszwecken genutzen Depot Sebaldsbrück steht der GT4f 557 den Fotografen Modell.

GT4f 557

Auf der ersten Runde zum Weserwehr fährt der Zug vor der Kulisse der typischen Bremer Häuser am Alten Postweg entlang der Hastedter Heerstraße.

GT4f 557

Die Gegenrichtung aus Richtung Weserwehr.

GT6N 801

In Bremen wurde mit dem GT6N 801 die erste 100%ige Niederflur-Straßenbahn der Welt erprobt. Der 1989/1990 von MAN GHH in Nürnberg und Kiepe Elektrik gebaute Prototyp basierte auf dem Konzept der zu Probezwecken zu Dreiteilern umgebauten Wegmannwagen 560 und 561. Der erfolgreichen Erprobung des 801, verbunden mit Präsentationen in zahlreichen europäischen Städten, folgte der Serienbau von fast 500 Fahrzeugen. Der 801 wurde 1998 in das schwedische Norrköping abgegeben, mit der Option das Fahrzeug nach Einsatzende wieder nach Bremen zurückholen und ohne großen Aufwand wieder in den originalen Bremer Zustand versetzen zu können.
Im Juni 2011 kehrte der Wagen 801 wieder nach Bremen zurück und wurde bis auf weiteres im letzten Einsatzzustand im Museum ausgestellt. Am Fahrzeug werden Schulungen rund um die Barrierefreiheit angeboten und in diesem Zusammenhang ein Rollstuhlparcours eingerichtet.

GT8N 3012

Der erfolgreichen Erprobung des Prototyps folgte während des Serienbaus eine relative Ernüchterung, der 100%-Niederfluranteil und der Verzicht auf Drehgestelle zugunster fester Fahrwerke hatte seinen Preis in Sachen Verschleiß an Fahrzeug und Infrastruktur sowie geringerem Fahrkomfort. Inzwischen stehen die ersten Serien der Bauart zum Ersatz an. In Bremen haben Untersuchungen an den Fahrzeugen ergeben, dass die meisten Fahrzeuge als nicht mehr sanierbar eingestuft wurden und ersetzt werden müssen. Für zehn Fahrzeuge läuft noch die Prüfung einer Sanierung. Die BSAG hat bei Siemens 67 Ersatzfahrzeuge vom Typ Avenio bestellt, welche wieder über Drehgestelle verfügen.
Hier steht der GT8N 3012 in der Wagenhalle Sebaldsbrück für den nächsten Einsatz abgestellt. Der 3012 hat nach dem Verlust seiner Ganzreklame wieder weitgehend die originale Farbgebung, mit der er 1994 von Adtranz geliefert wurde und die bei den anderen GT8N der neuen Bremer Farbgebung mit den farbigen Köpfen gewichen ist.

GT4f 557

Auf der zweiten Runde des 557 steht der Wagen in der Schleife Weserwehr für die Fotografen Modell.

GT4f 557

Der Fotohalt an der Hst Georg-Bitter-Straße weckte die Aufmerksamkeit eines Pärchens. Wenn frau für einen Blick in den klassischen Hochflurer zu klein ist, muss frau eben erfinderisch sein und temporär in Luft gehen...

GT4f 3548

Neben dem GT4f 557 ist 2017 ein weiterer Wegmanntriebwagen in die Ausstellung in Sebaldsbrück eingezogen. Die BSAG schult ihre Straßenbahnfahrer auch auf Wagen mit Kurbel, damit die Fahrpersonale das analoge Fahren und Bremsen ohne steuernde Leistungselektronik "erfahren" können. Neben dem GT4f 3538 diente bis 2017 auch der GT4f 3548 als Fahrschulwagen, mit Fristablauf wurde der Wagen in Sebaldsbrück als Ausstellungsexponat abgestellt. Dahinter steht der Hansawagen GT4a 3402, welcher bis 2009 als Fahrschulwagen diente ehe er durch einen GT4f ersetzt wurde.

GT4c 446

Von den beiden klassischen Bremer Nachkriegsneubautypen, dem Hansa-Großraumwagen und dem Hansa-Gelenkwagen, ist im Museum jeweils ein betriebsbereiter Zug aus Trieb- und Beiwagen erhalten. Beide Züge wurden in den letzten Jahren grundlegend überholt und sind in fast fabrikneuem Zustand. Rechts der GT4c 446 mit dem GB4c 1458 und links der T4b 811.

GT4f 3548 und Tw 811

Auch von den Großraumwagen ist ein aus dem Betriebsbestand ausgeschiedener Zug im letzten Einsatzzustand im Museum als Exponat in der Ausstellung ausgestellt. Der T4b 827 steht seit 1992 zusammen mit B4b 915 abgestellt.

GT4c 445

Der Hansa-Gelenkwagen 445 diente bis 2008 als historischer Zug. Bei Arbeiten zur anstehenden Hauptuntersuchung wurden Schäden am Zug festgestellt, die nur kostspielig behebbar wären. Als Ersatz wurde bis 2010 der 1994-2002 als "Kinderbahn" genutzte GT4c 3446 als neuer Museumszug hergerichtet und der Tw 445 ohne Inneneinrichtung als Exponat in der Ausstellung weitergenutzt.

Opel Blitz

Von der 1982 eingestellten Bremerhavener Straßenbahn kommt der Turmwagen auf Basis eines Opel Blitz. Der Turmwagen war für die Oberbergische Verkehrsaktiengesellschaft (OVAG) gebaut worden und 1959 zugelassen worden. Nach der Einstellung des O-Busbetriebes in Gummersbach am 30. September 1962 kam der Wagen 1963 nach Bremerhaven, wo er noch bis 1988 zugelassen blieb. Seit 2002 ist er Eigentum der FdBS und Bestandteil der Ausstellung in Sebaldsbrück. Dahinter der frühere Tw 601 (1941 von der Waggonbaufabrik Gottfried Lindner gebaut, in Bremen zuletzt AT3), welcher 2013 aus Wehmingen zurück nach Bremen kam und als Arbeitsvorrat im Depot abgestellt ist.

GT4 Partyzug 3442

Mit Fristablauf ist der Partyzug 3442 in Sebaldsbrück abgestellt. Der Zug wurde zwischen 1980 und 2004 als Partyzug genutzt, ehe er durch den dreiteiligen Wegmann-GT6a 3561 abgelöst wurde – er dient heute als Veranstaltungsraum.

Tw 811 und Bw 1806

Hansa-Großraumwagen T4b 811 mit dem B4b 1806.  

Tw 701 und GB4f 747

Im abgeteilten Werkstattbereich steht der zum Triebwagen 557 gehörende GB4f 747 in weit fortgeschrittener Aufarbeitung. Der Wagen soll nach Lackierung und Tausch der Drehgestelle im kommendem Jahr den Tw 557 ergänzen.
Links der 1947 bei der Bremer Maschinenbau und Dockbetrieb GmbH nach Plänen der ab 1940 gebauten Lindnerwagen gebaute Triebwagen 701. Langfristig soll der zwischen 1991 und 2001 gründlich neu aufgebaute Tw 701 mit dem aus dem Schleifwagen SS1 umzubauenden Wagen 1727 einen Beiwagen bekommen, welcher seit einiger Zeit in Kirchweyhe zur Aufarbeitung der Karosserie weilt.

Tw 49 Molly

„Molly“ ist die älteste betriebsfähige Straßenbahn in Bremen und wurde im Jahr 1900 in eigener Werkstatt gebaut. Der Wagen wurde bis auf den Einbau eines zweiten Motors, einer Perronverkleidung und einer Widerstandsheizung im Laufe der Jahre kaum verändert. Zwischen 1954 und 1956 wurde der Triebwagen 49 als Reklamewagen eingesetzt und war ab 1956 zunächst für eine später nicht realisierte Aufstellung im geplanten Neubau des Focke-Museums vorgesehen. Der Wagen erhielt keine – ab Januar 1960 vorgeschriebene – Magnetschienenbremse, was heute einen Einsatz mit Fahrgästen im Straßenraum ausschließt.
Der Wagen wurde 1962 in den Ursprungszustand zurückgebaut und mit Stangenstromabnehmer versehen, wobei die Fahrleitung in Bremen für Trolleystangen nicht mehr geeignet war. Der fortan 149 genannte Wagen erhielt Batteriesätze eingebaut, welche kurze Fahrten erlauben sollten. 1992 wurde der Wagen von der BSAG gründlich aufgearbeitet, erhielt einen aus Berlin beschafften Bügelstromabnehmer und wieder die ursprüngliche Wagennummer 49. Seitdem darf das Fahrzeug in Bremen
wieder im Streckennetz fahren, 2017 wurde im Rahmen einer HU der Anstrich erneuert und dem historischen Vorbild weiter angenähert

Tw 49 Molly

Der Innenraum von „Molly“.

Pferdebahnwagen 23

Aktuell arbeiten die Freunde der Bremer Straßenbahn an der Restaurierung des Pferdebahnwagens 23, der Wagen wurde 1888 für die Bremer Pferdebahn gebaut. Seit 1892 kam der Wagen hinter elektrischen Triebwagen zum Einsatz, ehe er 1925 ausgemustert und zur Gartenlaube umfunktioniert wurde. 2007 wurde er durch Zufall in einer Waller Kleingartenanlage wiederentdeckt und konnte 2009 geborgen werden.
Aus Wehmingen konnte das Fahrwerk des Salzwagens S4 übernommen werden, aus dem das neue Fahrwerk des Wagens 23 entsteht. Als Ausgleich kam der Bremer Wegmannzug 3533/3733 nach Wehmingen, wo er seitdem im letzten Einsatzzustand betriebsfähig ist.

Pferdebahnwagen 23

Derzeit laufen die Endarbeiten für den Ausbau, bei dem trotz fast 90jähriger Nutzung als Gertenlaube sehr viel Originalsubstanz erhalten werden konnte – selbst die Gläser des Oberlichts haben die Zeit überdauert. Künftig soll der Wagen bei besonderen Anlässen wieder einsetzbar sein.

Tw 134

Triebwagen 134 entstammt der gleichen Serie wie der Triebwagen 49 „Molly“, wurde aber 1939 grundlegend modernisiert – so dass zur Molly keine Ähnlichkeit mehr besteht. 1954 schied der Wagen aus dem Plandienst aus und wurde zum Fahrschulwagen LW1 umgebaut. 1974 wurde der Wagen durch den heute in Sebaldsbrück ausgestellten Tw 3402 ersetzt und noch bis 1979 als Rangierwagen genutzt. Nach der Wende wurde der Wagen 1991 bei den Verkehrsbetrieben der Partnerstadt Rostock restauriert und wieder in den Zustand von 1939 versetzt. Der Tw 134 steht seit November 1992 als seinerzeit erstes wieder voll zugelassenes Museumsfahrzeug zur Verfügung.

GT8N 3002

Ein bisschen Alltagsbetrieb muss auch sein. Der ab 2019 zur Ausmusterung anstehende GT8N 3002 mit der heute typischen roten Kopffarbe fährt entlang der Hasteder Heerstraße gen Gröpelingen. Auf der Linie 2 können derzeit noch keine 2,65m breiten Wagen fahren, hier müssen bis zur Inbetriebnahme der neuen GT8N-2 vom Typ Avenio noch Anpassungsarbeiten erfolgen. 

GT4f 557

Der eigentlich ab Mittag angekündigte Regen war nun in Form von Nieselregen angekommen. Auf einen alten W123-Krankenwagen traf der GT4f 557 entlang des Straßenzuges Auf der Hohwisch. Links vom Fotografen lag der frühere Betriebshof Hohwisch, heute ein REWE-Markt.

GT4f 557

Blick in Gegenrichtung, GT4f 557 vom Weserwehr kommend.

GT4f 557

Zum Abend hin klarte es nochmal auf, doch im November ist um kurz vor 16 Uhr Schluss mit Tageslichtaufnahmen und so war das Foto des Tw 557 an der Hst Malerstraße das letzte Foto des Tages. Den Bremer Straßenbahnfreunden allzeit gute Fahrt mit dem neuen Schmuckstück, welches den wohl größten Fahrkomfort aller bisherigen Bremer Straßenbahnfahrzeuge aufweist.

Fotos in Google Earth © 2017 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de Nach oben