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Mittwoch, 27. August
2014
– Der letzte Sommer
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Wie im
letzten Eintrag des Fototagebuchs erwähnt, ist der DT5 auf der U3
inzwischen keine Seltenheit mehr – inzwischen sind 19 Fahrzeuge
zugelassen, die aktuell vier Umläufe werden in Kürze
verdoppelt und der
Stammumlauf möglichst bald durchgehend auf DT5 umgestellt. Hier
ist der
DT5 320 zwischen Saarlandstraße und Borgweg unterwegs.
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Die
unübersehbare Zunahme der DT5-Leistungen bedeutet für den
seit fast 10
Jahren nur noch als Reserve dienenden DT2 das absehbare Ende. Aktuell
15
Fahrzeuge DT2 stehen seit rund 10 Jahren als Betriebsreserve zur
Verfügung, da seit 2004 der Fahrzeugbestand recht eng und der DT2
zur Abfederung von Spitzen nicht wirklich verzichtbar war. Seit 2006
wurden die DT2 Mo-Fr auch wieder planmäßig für
HVZ-Leistungen
auf der U1 eingesetzt, zeitweise bis zu 12 von 15 Fahrzeugen.
Nachdem zahlreiche DT5 dem Betrieb zur Verfügung stehen,
entfällt
allmählich die Notwendigkeit der DT2-Vorhaltung. Freizügig
können die
DT2 ohnehin seit Jahren nicht mehr eingesetzt werden, da nur noch ein
kleiner Teil der Fahrer DT2-kundig ist. Aktuell steht zu erwarten, dass
die DT2 zum Jahreswechsel vor der endgültigen Abstellung stehen –
die
noch eingesetzten Fahrzeuge haben dann ein Alter von 48 Jahren
erreicht.
Die bevorstehende Ausmusterung nahm der Verein Verkehrsamateure und Museumsbahn
e.V. (VVM) zum Anlass, die alljährliche Sommerausfahrt mit
einem
Zugverband aus DT2 durchzuführen. Hier fährt der DT2 791
zusammen mit DT2 753 entlang der Abstellanlage Saarlandstraße.
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So manche
einst alltägliche Fotomotive fehlen aus den verschiedensten
Gründen im Archiv. "Hätte
man mal..."
sagt man sich nicht selten. Die Hst Rauhes Haus gehört zu den
Motiven,
die bisher im Motivbestand fast völlig fehlte. Der DT2 war hier
bis
2004 Alltag, damals fuhr hier noch die Linie U3.
Heute ist es die U2, seit Dezember 2012 ergänzt durch die
Züge der U4. Der DT2 791
passiert die Hst Rauhes Haus auf der Fahrt nach Horner Rennbahn. Ein
planmäßiger DT2-Einsatz auf der U4 ist nicht möglich,
da die
Neubaustrecke der U4 Fahrzeuge mit Sprinkleranlage vorschreibt. Im
Falle von Teilbetrieben wäre natürlich ein Einsatz auf dem
Ostabschnitt
der U4 denkbar – real entfällt die U4 wenn nicht durchgehend von
und
zur HafenCity gefahren werden kann.
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Dieses Motiv
wird eine absolute Ausnahmeszenerie bleiben. Der DT2 darf im
Linienbetrieb nicht auf dem Neubauabschnitt der U4 verkehren – einzig
Sonderfahrten dürfen mit Auflagen durchgeführt werden.
Entsprechend
dürfte die Einfahrt vom DT2 753 in die Hst Überseequartier
die
erstmalige Fahrt von DT2 mit Fahrgästen sein.
Zu Zeiten als die U4 noch in der Hst Überseequartier endete, wurde
öfter ein DT2 für Rettungsübungen in der
geschlossenen Hst HafenCity
Universität eingesetzt. Rechts das seit einigen Monaten als
Werbung für
das "Internationale Maritime Museum
Hamburg" ausgestellte Modell der Queen Elisabeth 2.
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Auf der
Rückfahrt macht der DT2 791 fast den Anschein einer
planmäßigen Fahrt
in Richtung Innenstadt. Auch die Fahrzeuge mit handgekurbelten
Rollbändern
haben 2009 bei der Liniennetzumstellung komplett neue Rollbänder
erhalten, da für die U3 neue Ziele erforderlich wurden. Dabei
wurde
auch die neue U4 berücksichtigt – mitsamt der unüblichen
Teillinien,
die meist inoffiziell nach Gusto der Fahrpersonale genutzt wurden.
In einem historischen Exkurs wäre diese Schilderung durchaus
erklärbar,
da bis 1973 die U2 nach Farmsen verkehrte – allerdings damals noch via
die Hafenstrecke. Auch in späteren Jahren gab es noch
einzelne Fahrten von und nach Farmsen, linienmäßig von und
nach
Wandsbek-Gartenstadt als U1 geführt. Seit der
Liniennetzumstellung 2009 gelten neue Spielregeln und es wären
mehr Teillinien erforderlich...
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Vor 30
Jahren gab es an der Saarlandstraße die Möglichkeit, jene
Teillinien auch auf den Palettenanzeigern zu schildern, dieses wurde
jedoch nur selten gemacht. Hier passte die Gelegenheit und auch der
Zugfahrer des DT2 spielte ohne Absprache mit und schilderte bereits
hier das neue Ziel – was im Bereich Barmbek bei einem
Standardbetriebsprogramm bis heute regelmäßig zu
Verwirrungen der Fahrgäste führt. Bei Hamburgs U-Bahn sind
die Fahrgäste kaum Streckenwechsel gewohnt – eben auch ein
Nachteil, wenn man dem Reisenden alles so einfach wie möglich
macht.
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Was zu einer
standesgemäßen Sonderfahrt gehört, sind die Fotohalte.
Der DT2 ist bei den Fans längst zu einer Legende geworden. Nach
fast 10 Jahren Abschied vom Alltagseinsatz ist der Anteil der Fans
recht hoch geworden, die ihn kaum mehr als Regelfahrzeug kennengelernt
haben.
Bleibt zu hoffen, dass erhaltene DT2 nach der endgültigen
Aussonderung nicht 20, 30 oder gar 40 Jahre in Tunnelabstellanlagen
verkommen ehe nachfolgende Generationen die Fahrzeuge wieder
wachküssen – so es dann noch derartige Ambitionen gibt. Es gibt
Städte, die zeigen, dass ein solches Fahrzeug auch mit
Unterstützung der Verkehrsbetriebe lebendig gehalten werden kann –
aber es gibt auch Städte, die sich vom historischen Betrieb
völlig verabschiedet haben. Bleibt zu hoffen, dass Hamburg eines
Tages in der Reihe der Städte mit lebendigen Nahverkehrsmuseen
genannt werden kann.
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Fotos
in Google Earth |
©
2014 Jan Borchers, www.bahnfotokiste.de |
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