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Dienstag, 14. Dezember
2010 – Experimente im Schnee
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Im
Zeitalter der digitalen Fotografie machen Experimente ungleich mehr
Spaß – man sieht sofort die Ergebnisse und kann Fehler in jeder
Hinsicht direkt nachsteuern. Vorbei die Zeiten, wo man Tage warten
musste – um dann doch letztlich festzustellen, dass sich bei der
Fotosession ein grober Fehler eingeschlichen hat. Der Bahnhof
Blankenese bietet sich mit seinen Formsignalen und der
Bahnhofslage für derlei Experimente geradezu an.
Ab Beginn der Dämmerungsphase kann der Fotograf mit Unschärfe
experimentieren. Blende 32 und 0,6 sec Belichtung ergeben bei ISO 100
dieses Bild zweier einfahrender 474 in den Bahnhof. Die Unschärfe
der fahrenden Züge lenkt den Betrachter völlig anders als bei
der gewohnten Perspektive durch das Bild.
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Zur
blauen Stunde setzen sich die Belichtungswerte völlig anders
zusammen: ISO 200, Blende 10 und 4 sec Belichtung lassen diese
Lichtspiele eines ausfahrenden Zuges entstehen. Derlei Fotos habe ich
in diesem Bahnhof zuletzt vor 18 Jahren gemacht, mit den damals noch
eingesetzten 471/871. Das dabei entstandene Dia habe ich mir als Poster
abziehen lassen, mit dem Ergebnis eines in prägnanten Bereichen
fett zerkratzten Dias. Diese Gefahr besteht bei digitalen Dateien nicht
mehr...
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Während
Farbpositivfilme – die klassischen Diafilme – meist auf 5500K
eingestellt sind und je nach Filmmarke bei Kunstlicht grässliche
Farbstiche produzieren (ich erinnere mich an leidvolle Erfahrungen,
dass der Fuji Sensia100 mit Leuchtstofflampenlicht nicht umgehen
konnte, während der AGFA CT100 keine Grünstichprobleme
hatte), hat der digitale Fotograf die Farbtemperatur frei in der Hand –
er muss sie bloß treffen.
Ein weiterer Pluspunkt der Digitalfotografie und der folgenden
Bildbearbeitung sind die fast unbegrenzten Möglichkeiten. Hier
konkret die Möglichkeit, mehrere Bildschichten eines Bildes
anzulegen und diese zu einem DRI zu verbinden, um die Kontraste im Bild
deutlich zu verbessern. Hier ist es der Sonnenuntergang, welcher hell
das Bild dominiert, gleichzeitig steht die S-Bahn im Schatten. Das
Ersetzen der zu hellen Bildbereiche durch einen passend belichteten
Bildbereich führt zu einem harmonischeren Bild, wo die
Gegensätze hell und dunkel nicht mehr ernsthaft kollidieren und
auch dem menschlichen Sehvermögen eher entsprechen.
Auch im digitalen Zeitalter ist der Fotograf nicht frei
von Problemen der Hardware. Eigentlich
sollten in Blankenese Aufnahmereihen vom gleichen Motiv entstehen,
welche später am PC zu einem DRI zusammengefügt werden. Ein
DRI aus dem gleichen Bild eignet sich nur bedingt, da
Überbelichtungen letztlich auch aus dem RAW nur sehr bedingt
entfernt werden können – wo für den Sensor zu viel Licht
einwirkt, kann auch die Software nichts mehr auslesen. Entsprechend
bieten sich Belichtungsreihen mit Fernauslöser an. Dumm nur, wenn
das Gerät bei diesen Temperaturen den Dienst quittiert (Die Folge
ist eine sofortige Ausmusterung des Fernauslösers) und identische
Fotos mit verschiedenen Belichtungen nicht mehr drin sind. So musste
ersatzweise ein leicht unterbelichtetes Bild – welches daheim in
verschiedenen Helligkeitsstufen entwickelt wird – herhalten. Anstehen
tut eine Wiederholung nach Eintreffen der Ersatzhardware
Fernauslöser.
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