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1. Dezember – Sieben Stunden Sonne

2. Dezember – Sonne suchen

13. Dezember – Tannenbäume auf Straßenbahnen

Sonnabend, 13. Dezember 2014 – Tannenbäume auf Straßenbahnen

...waren ein Markenzeichen der Kopenhagener Straßenbahn, das alljährlich im Straßenbahnmuseum Skjoldenæsholm als Tradition weitergepflegt wird. Am jeweils zweiten Dezemberwochenende kehrt bei weihnachtlicher Stimmung nochmals Hochbetrieb im über den Winter geschlossenen Museum ein.
Vor zwei Jahren lag zentimeterhoher Schnee im Museum, davon konnte heute keine Rede sein – strahlender Sonnenschein ließ die fast winterlichen Temperaturen vergessen. Der Besuch im Dezember war Premiere, bislang fanden Besuche stets im warmen Halbjahr statt. Auch wenn man Weihnachtsstimmung meist nicht mit strahlendem Sonnenschein in Verbindung bringt, gegen das schöne Wetter heute bestanden keine Einwände. Der Flensburger Triebwagen 36 verlässt das Museum um neue Besucher ins Museum zu bringen – im Vordergrund noch die Spuren des Wetters der vergangenen Tage.

Dem Triebwagen 3 aus Århus kommt im Pendelverkehr zum Museumseingang eine spezielle Aufgabe zu: Transport der Weihnachtsbäume. In der Schleife Eilers Eg stehen Weihnachtsbäume zum Verkauf und werden mit der Straßenbahn zum Auto transportiert.

Der Hamburger V6E 3657 kommt an den Tagen der Weihnachtsöffnung nicht zum Einsatz, hier steht der Triebwagen vor der Wagenhalle im strahlenden Sonnenschein abgestellt und wartet darauf seinen Abstellplatz wieder einnehmen zu können. Der passende Beiwagen V7BE 4384 steht dem Betrieb noch nicht zur Verfügung – im Moment scheint auch die eigentlich vorgesehene Inbetriebnahme zur Saison 2015 nicht gesichert zu sein.

Seit 2012 im Museum ist der frühere Wagen 43 der Birkerød Bus Compagni, welcher von Fjord-bus übernommen werden konnte und in den Originalzustand zurückversetzt wurde. Links der Wagen 68, welcher ebenfalls kürzlich wieder in Betrieb genommen werden konnte und dabei auch die Werbung für Jolly Cola erhielt, die er einst 1973/74 beim Einsatz für Herlev Ruterne A/S hatte.

Seit 1990 verkehrt im Museum zu Weihnachten ein prunkvoll geschmückter Lundingzug als Nullerten. Nullerten erschien zwischen 1950 und 1964 als Comic-Serie von Helge Hall und verkehrte in Kopenhagen in den 1950er Jahren in Kopenhagen als Sonderlinie zu karitativen Zwecken.

Triebwagen 36 erreicht mit zahlreichen Besuchern das Museumsgelände – rund 560 zahlende Besucher konnte das Museum heute begrüßen.

Der aus Düsseldorf stammende Kopenhagener Probewagen 2412 ist ebenfalls weihnachtlich geschmückt – und gut geheizt. Der aktuell in Gera zur Restaurierung befindliche Düwag-Triebwagen 815 kann derzeit durch die Insolvenz der Stadtwerke Gera nicht weiter bearbeitet werden, ob und wann der Triebwagen dort weiter restauriert werden kann, wird das weitere Insolvenz-Verfahren zeigen – aktuell ist man vorsichtig optimistisch, dass es zu einem späteren Zeitpunkt dort weitergehen könnte. Im Hintergrund der ebenfalls in Gera aufgearbeitete Tw 327.

Das Museum ist durch die Düwag-Wagen geprägt – einst als Ersatzteilspender für die aus Alexandria heimgekehrten Triebwagen 815 und 890 gedacht, wurde der Triebwagen 2410 in dieser Saison erstmals als Caféwagen eingesetzt. Zuvor diente der nun wieder im Museumsbetrieb eingesetzte Rostocker Gotha-Beiwagen 924 als Caféwagen. Der 2410 bietet allein schon durch seine Größe für Personal und Gäste deutlich bessere Möglichkeiten.

Groß ist die Auswahl der Tannenbäume für die Museumsbesucher. Der Triebwagen 275 erreicht die Schleife Eilers Eg.

Nicht nur Tannenbäume gibt es im Museum, auf den Besucher warten auch frisch gebrannte Mandeln.

Hat sich der Besucher für einen Weihnachtsbaum entschieden, so übernehmen die Aktiven des Museums das weitere Handling – während sich die Käufer noch mit den Museumsmitarbeitern unterhalten, wird der Baum eingenetzt und zum Zug gebracht. Überall im Museum kann sich der Besucher auch aufwärmen – kleine Kohlefeuerstellen sorgen für wohlige Wärme.

Damit der gekaufte Weihnachtsbaum auch einfach zum Auto kommt, verkehrt ein "Jule Sporvogn" mit angehängter Transportlore zum Museum, wo die Bäume auf die Meterspur umgeladen werden. Der weihnachtlich geschmückte Triebwagen 929 erreicht die Schleife Eilers Eg.

Die Freigabe zur Fahrt ins Museum ist bereits angefordert, nun muss noch die Ankunft des nächsten Zuges abgewartet werden – derweil wird noch ein Tannenbaum verladen.

In der 1997 in Skjoldenaesholm wieder aufgebauten Valby Remise ist zu den Weihnachtstagen das Jule-Café eingerichtet und eine weihnachtliche Ausstellung zeitgenössischer Modelle aufgebaut.

Fahrleitungswagen mal anders...

Es erscheint im Museum auch der leibhaftige Weihnachtsmann mit seinem Rentiergespann und beigeistert Groß und Klein.

Ist man aufgewärmt, kann es auch noch für ein paar Streckenfotos an die Strecke gehen – das Zeitfenster dazu ist im hohen Norden ja noch kürzer als es hierzulande schon ist. Große Dinge kündigen sich im Museum an. Nach Klärung aller Grundstücksfragen und der Verabschiedung eines Bebauungsplans durch die örtliche Kommunalpolitik wird das Museum in den kommenden Jahren umfangreich erweitert und neu gestaltet. Erster Bauabschnitt die die Remise 3, eine zehngleisige Wagenhalle mit jeweils 100 Metern Gleislänge, künftig stehen dem Museum entsprechend weitere 1.000 Meter geschützte Abstellfläche zur Verfügung.
Die Erdarbeiten haben im Herbst begonnen, verzögern sich aber durch starke Regenfälle. Zum Herbst 2015 ist die Fertigstellung dieses Baus und der Gleisanlagen geplant. In weiteren Bauabschnitten folgt die zweite Wendeschleife für Meterspur, eine Fahrstrecke für Oberleitungsbusse, eine weitere Werkstatthalle, eine Halle für Meterspurfahrzeuge, eine Halle für Busse und eine Depothalle sowie weitere Maßnahmen zur Gestaltung des Museumsumfeldes.

Über dem Museum hielt sich den Tag über eine wolkenfreie Zone, so dass der Golfteich für das eine oder andere Foto einlud – bei den zuvor niedergegangenen Regenmengen verirrt sich kein Golfspieler auf die Anlage, wo man bei Golfbetrieb besser keine Fotos macht.

Unabhängig vom Golfbetrieb ist dieses Foto am Übergang für die Golfer möglich. Vor Schauerwolken passiert der Tw 275 die beiden Fotografen.

Aktuell kann man bereits gegen 14.30 Uhr in Skjoldenæsholm von Abendlicht sprechen – im Vergleich zu Hamburg sind es in Skjoldenæsholm derzeit rund 20 Minuten weniger Sonnenlicht. Tw 327 passiert den Golfteich, im Hintergrund die Valby Remise. Dieser Blick auf das Museum wird in einigen Jahren nicht mehr möglich sein, da die künftige Bushalle hinter der Valby Remise entstehen wird. Die neuen Hallen nehmen bei der Gestaltung der Außenflächen auf die Umgebung Rücksicht.

Der Lundingtriebwagen 587 wurde zur Saison 2014 im Museum aufgearbeitet, er ersetzt aktuell den Triebwagen 575, welcher zeitgleich außer Betrieb ging. Hinter dem Tw 587 kommt der "Scrapvogne" 1065 zum Einsatz, dessen passender Triebwagen 470 aktuell in Überarbeitung ist. Durch die Rodungen zum Bau der neuen Remise 3 ergibt sich von der Hst Tobaksmarken aus ein recht freier Blick zur Valby Remise.

Gegen 15 Uhr leert sich das Museum zusehends – die Tannenbäume werden zum Ausgang gefahren, wo sie auf ihre neuen Eigentümer warten.

Zwei Deutsche in Skjoldenæsholm: Flensburg 36 und der "gute Stern" aus Stuttgart, ein in Dänemark eher unüblicher Citaro 2 aus Kopenhagen, welcher vielleicht in 15 Jahren auch Eingang in den Museumsbestand finden wird. Im Hintergrund jüngst fertiggestellt eine historische Tankstation für Busse.

Wenn sich das Museum leert und es Nacht im Museum wird, erwacht so manches zu Leben. Der V6E 3657 hat in der Schleife Eilers Eg die letzten Besucher eingesammelt und fährt zurück zum Museum. Der V6E 3657 wartet in der Hst Gammel Sparegodtvej auf nicht erscheinende Fahrgäste.

Dem Tannenbaumverkäufer des Tages kommt im Museum eine besondere Ehrung zu, er wird durch den Einnetzer geschoben und gewinnt eine Fahrt im V6E.

Feierabend für den neuen Cafévogn – der 2410 wartet im Museum auf den nächsten Tag, in der Werkstatt ist ebenfalls Ruhe eingekehrt.

Als Nachtlinie 3 zum Flughafen steht der V6E 3657 im Museum – es kehrt nun endgültig Ruhe im Museum ein und die Mitarbeiter versammeln sich zum abendlichen Beisammensein.

Fotos in Google Earth

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