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Sonntag, 3. Juli 2011 –
Bremens Historische auf Linie
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Besuche in
Bremen waren bisher selten, Straßenbahnfotos noch seltener. Auch
wenn das Wetter alles andere als einlud eine solche Tour zu machen,
nahm ich den Einsatz von fünf historischen
Straßenbahnzügen der BSAG
auf den Linien 2 und 10 zum Anlass, nach Bremen aufzubrechen und
Straßenbahnaufnahmen zu machen. Mangels Streckenkenntnis
behalf ich mir am Tag zuvor mit dem „Abflug“ der Strecke über
Googles „StreetView“, zu diesem Zweck sehr gut einsetzbar. Unter diesem
Aspekt
ist der abgebrochene Ausbau von StreetView sehr schade.
Die Tour begann in Bremen zunächst etwas holperig, eigentlich
wollte
ich entsprechend dem Fahrplan auf der Sebaldsbrücker Seite die
ersten
Aufnahmen machen – fand mich aber auf der Gröpelinger Seite
wieder.
Wirkliche Streckenkenntnis muss man sich wohl erst einmal erfahren …
Von der Hst Waldau-Theater besteht ein Blick auf den Bremer Funkturm,
so dass ich dort die Tour begann. Tw 530 – der provisorisch
zurückgezeichnete Tw 3530 – fuhr seine erste Runde solo, so dass
die orignialen Rückleuchten zu sehen sind. Passend zum Halt des Tw
530 fährt Tw
134 als 10E gen Sebaldsbrück.
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Rasch kam
aus Gröpelingen der Tw 917 auf der Linie 2E gefahren – ein in den
1950er
Jahren gebauter Dreiachser mit Nachläufer mit etwas ruppigen
Laufeigenschaften und entsprechend als „Ackerwagen“ bezeichnet.
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Nicht
Bestandteil des Fahrtages und entsprechend überraschend tauchte
der 1953 gebaute Wagen 0019 der BSAG vom Typ Borgward B 1500 D auf. Wie
auch die Straßenbahnen wird das Fahrzeug von den Freunden der
Bremer Straßenbahn (FdBS) betreut.
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Der seit
1994 als „Kinderbahn“ genutzte und 2002 abgestellte
Hansa-Kurzgelenkwagen
446 ersetzte 2010 den deutlich schlechter
erhaltenen Tw 445, welcher künftig als Ausstellungswagen genutzt
wird. Hier fährt der 446 mit Bw 1458 in die Hst Waldau-Theater ein.
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In den
1970er Jahren wurden die „Ackerwagen“ mit neuen Fahrzeugnummern
versehen, der heutige Museumswagen 917 erhielt damals die Nummer 846.
Heute wurde diese Nummer kurzzeitig wieder belebt. Der Triebwagen
fährt vor der Kulisse der Wilhadi-Kirche durch die
Sankt-Magnus-Straße gen Gröpelingen.
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Tw 446 mit
Bw 1458 biegt von der Utbremer Straße in die
Sankt-Magnus-Straße ab, im Hintergrund das Postamt mit Adler aus
Sandstein und rechts der Funkturm.
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Aus der
Gegenrichtung kam der Wegmannzug aus Tw 3530 und Bw 3724. Tw 530 wurde
provisorisch wieder mit alter Wagennummer versehen, er ist der letzte
Wegmann-Triebwagen in der ursprünglichen Farbgebung. Die
getakteten LED-Anzeigen der Niederflurwagen lassen sich auch mit 1/250
nicht mehr so abbilden, dass das Ziel vollständig lesbar ist. Die
Anzeiger der Wegmannwagen sind erfreulich anders getaktet und lassen
das Ziel auch auf Fotos erkennbar.
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In der
Straße "Am Dobben" stehen zahlreiche gut erhaltene und reich
verzierte Stadthäuser. Der 1947 zu Zeiten des Verbots des
Schiffsneubaus bei der Bremer Dock und Maschinenbau GmbH gebaute
Triebwagen 701 fährt gen Sebaldsbrück.
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Der
Wegmannzug aus den Tw 3530 und Bw 3724 in der zentralen
Einkaufsstraße Ostertorsteinweg. Mit dem Mercedes W 123 links ist
immerhin ein Vertreter aus der Epoche der Wegmann-Stadtbahnwagen
am
Straßenrand abgestellt.
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An der
Haltestelle Bennigsenstraße findet sich eine kunstvoll bemalte
Hauswand – ob das vor der folgenden Straßenverengung warnende
Verkehrsschild allerdings bei der
Konkurrenz ausreichend beachtet wird, wissen die örtlichen
Straßenbahnfahrer sicher ausreichend aus eigener Erfahrung. Tw
445 und Bw 1458 befinden sich auf ihrer letzten Runde nach
Gröpelingen.
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Tw 134
entstand 1902 als Eigenbau der Bremer Straßenbahn mit offenen
Plattformen und wurde 1939 in das heutige Aussehen gebracht. 1954 zum
Fahrschulwagen umgebaut, wurde er noch bis 1974 zu Lehrzwecken
eingesetzt und bis 1979 als Rangiertriebwagen vorgehalten. Nach der
Wende kam das Fahrzeug nach Rostock, wo der Triebwagen wieder in den
Zustand von 1939 versetzt und seit November 1992 in Bremen als
Museumsfahrzeug eingesetzt wird. Tw 134 hat die maximale Fahrgastzahl
erreicht und fährt als „Besetzt“ gekennzeichnet in die Hst
St.-Jürgen-Straße ein.
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Seit 2002
ist der Tw 917 nach gründlicher Aufarbeitung wieder als
historisches Fahrzeug auf Bremens Straßen unterwegs, hier an der
Hst Domsheide. Die Mitfahrt zuvor zeigte anschaulich, woher der
Spitzname stammt. Die recht lauten Türantriebe waren auf der Fahrt
störanfällig – der Schaffner hatte seine liebe
Mühe, die hintere Tür in den geschlossenen Zustand zu bringen.
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Zum
Abschluss der Tour durfte ein Foto eines historischen Zuges auf dem
Bremer Marktplatz mit dem Roland natürlich nicht fehlen.
Erfreulich war, dass ausnahmsweise mal keine Passanten das Foto
kreuzten – selbst an ruhigen Tagen wie heute kann der entscheidende
Passant im verkehrtesten Moment hinter dem Pfeiler hervorspringen und
an der dämlichsten Stelle ins Bild rennen. Gut zu sehen beim Bild
über diesem an der Domsheide, wo ein nicht mehr ganz
nüchterner
Zeitgenosse seinen Weg torkelte – ich eigentlich ein Stück weit
früher auslösen wollte. Die Leiden der Fotografen …
Anschließend ging es wieder heim, der Urlaub ist zuende und in
der Nacht erwartete mein Brötchengeber wieder Anwesenheit. Der
streikende Metronom konnte mir heute nichts ausmachen, für einen
Einzelreisenden aus Hamburg ist das Benutzen des IC mit dem
„Städte-Ticket“ der DB billiger.
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