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Freitag, 28.
Januar 2011 – Erlebnisreise zum Molli |
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Nach dem
Nachtdienst und einer Mütze Schlaf ging es schnurstracks zum
Molli. Die Wetterkarte versprach einen sonnigen Tag und
das reale Wetter ließ daran keinen Zweifel. Das Ziel des ersten
Zuges Kessel voraus bei Tageslicht war erreicht. Zuvor kommt der Zug in
Kühlungsborn um die Kurve und nimmt die letzten Meter nochmals mit
Volldampf.
Das beabsichtigte Fotografieren des Zuges MBB 14615 musste dem Umstand
geschuldet entfallen, dass die Fototasche nach diesem
Foto mitsamt des Autoschlüssels im Kofferraum des
abgeschlossenen Autos verstaut war. Sowas sollte man fernab des
Ersatzschlüssels tunlichst vermeiden...
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Bis ich
wieder mit Kamera einsatzbereit war, dauerte es rund 1,5 Stunden. Das
Missgeschick wog nicht mehr so schwer, als ich bei meinem ersten
geplanten Fotomotiv feststellte, dass der Sonnenstand später am
Tag ohnehin deutlich besser ist. Beim Warten auf 99 2331 fuhr die
Freiwillige Feuerwehr Kühlungsborn ihren Drehleiterwagen (DLK
23/12) für eine Kindergruppe heraus. Die Kinder durften einmal im
Korb schweben, die Betreuer gingen in die Luft.
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Die
Reservelok 99 2331 kommt in der Regel nur in den Wintermonaten zum
Einsatz. Ihre Höchstgeschwindigkeit von 35 km/h lässt einen
Einsatz zusammen mit den 50 km/h schnellen 99.32 nicht zu, was in den
Wintermonaten mit nur einem Fahrzeugumlauf kein Problem darstellt.
Eine Einsatzperiode dauert immer rund drei Wochen, ehe die Lok zum
Auswaschen muss und durch eine andere Lok ersetzt wird – Mitte
kommender Woche wird der Einsatz der Lok erst einmal wieder enden. Zum
Glück hatte der Wettergott ein Einsehen und ließ noch
rechtzeitig die Sonne wieder strahlen, um von der selten im Einsatz
befindlichen Lok ein paar Fotos zu machen.
In Kühlungsborn wurde der Bahnübergang "Zur Asbeck" vor
einigen Jahren technisch gesichert. Dabei kam noch eine WSSB-Anlage zum
Einbau, deren generelle Zulassung Ende 2010 auslief (2011 noch
betriebene Anlagen haben ersatzweise Einzelgenehmigungen mit konkretem
Ablaufdatum erhalten). Nachdem dieser Einbau nicht vorschriftskonform
war (die Abschaffung der Signale nach DDR-Straßenverkehrsordnung
war längst beschlossen) half man sich kurzerhand mit einem Umbau
der Anlage, versetzte die Blinklichter und montierte neue Andreaskreuze
sowie alte aus dem Westen importierte Lichtblenden. Die Technik ist
nach wie vor WSSB-Technik. Diese Anlage dürfte absoluten
Seltenheitswert haben. Ein Foto im Zustand 2005 findet sich hier.
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Zwischen
Heiligendamm und Bad Doberan folgt der Molli dem Straßenverlauf
entlang prächtiger Alleen. Bei Vorder Bollhagen entstand diese
Aufnahme von MBB 14619.
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Ebenfalls
bei Vorder Bollhagen ist die 99 2331 mit MBB 14620 unterwegs.
Bemerkenswert sind die auf kompletter Streckenführung
vollständig erhaltenen Telegrafenleitungen
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Die
Ortsdurchfahrt des Molli in Kühlungsborn wurde bis heute nicht
saniert, da diese grundlegend umgestaltet werden soll. So ist hier die
alte Pflasterstraße nach wie vor erhalten, die Querung vom Molli
erfolgt ohne jede Sicherungstechnik. Das Licht nähert sich beim
Zug MBB 14625 fast dem Gegenlicht. Bei der klaren Witterung des Tages
ist die Szenerie kontraststark und zeitlos.
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99 2331 ist
mit MBB 14625 bei Vorder Bollhagen unterwegs. In den 1990er Jahren
wurde die Straßenführung in diesem Bereich umgestaltet und
die an dieser Stelle hinter den Bäumen verlaufende Straße
stillgelegt und zurückgebaut. Links außerhalb des Bildes ist
dafür ein neuer Kreisverkehr entstanden.
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Der an der
B105 liegende Alexandrinenplatz in Bad Doberan war zu DDR-Zeiten
abgesehen von einem "großen Bahnübergang" ungesichert, seine
Querung war abenteuerlich. Nach der Wende wurde der Verkehr auf dem
Platz neu gestaltet, eine Ampelanlage installiert und Molli erhielt den
Hp Stadtmitte. 99 2331 hat mit MBB 14625 den Hp Stadtmitte verlassen –
der Verkehr auf dem Alexandrinenplatz steht für kurze Zeit fast
völlig still, als der Zug auf dem Anstieg zum Bf Bad Doberan die
B105 unter Volldampf quert.
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99 2331
passiert mit MBB 14626 den Ortsrand von Bad Doberan.
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Das
Nachmittagslicht erleuchtet das Fahrwerk von 99 2331 vor MBB 14626
vollständig – gut zu erkennen die kleinen Räder der 99.33,
welche nicht mehr als 35 km/h zulassen.
Mein Dank dieser Tour geht an den fleißigen Helfer des ADAC, der
den Tag rettete; die winkenden Betreuerinnen der Kindergruppe auf dem
Drehleiterwagen, die den Frust der verpassten Fotos vergessen machten;
den Mitfotografen bei Vorder Bollhagen, welcher ganz unkompliziert
rechtzeitig aus meinem Motiv ging so dass alle zu ihrem Foto kamen; die
unbekannte Frau, die mich während des Betrachtens meiner Fotos im
Auto am Bü bei Vorder Bollhagen für ohnmächtig
überm Steuer zusammengebrochen hielt und angespurtet kam. An
Petrus, der zeigte, dass es ein Wetter nach dem Grau gibt.
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