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Montag,
3. August 2009 – Karlsruher Schleifwagen &
Kaiserstraße vor dem Umbau |
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Am
letzten Tag meines Karlsruhe-Aufenthaltes hatte ich den Schleifwagen
der VBK als Ziel. Der aus Hamburg stammende Schleifwagen 499 (ehem. HHA
2040) war an diesem Tag für den Einsatz vorgesehen. Die
Regenfront von Sonnabendabend zog leider erst am Montagvormittag
endgültig ab, so dass der Wagen aufgrund eines nicht
völlig dichten Daches im Depot bleiben musste und stattdessen
der Tw 489 zum Einsatz kam.
Hier wendet der Tw 489 an der Schleife
Rheinstetten. Zur gleichmäßigeren Abnutzung der
Schleifsteine wendet der Schleifwagen regelmäßig
über Gleiswechsel, um eine regelmäßige
Fahrt in beiden Fahrtrichtungen zu ermöglichen. Kleines Detail
am Rande: Die Herzstücke sind im geraden Strang durchgehend,
um den Anwohnern ein leiseres Fahrgeräusch auf den Weichen zu
gewährleisten.
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In
Rheinstetten wurde die Verlängerung der
Straßenbahn nach Durmersheim bereits vorgesehen und die
Strecke planungstechnisch vorbereitet. Trotz des zweifelsfreien
Erfolges der Straßenbahnerweiterungen in Karlsruhe
verschließt sich Durmersheim einem direkten
Straßenbahnanschluss und hält den auf der
DB-Hauptstrecke vorhandenen Betrieb mit Zweisystemwagen für
ausreichend. Ob und wann die Bauvorleistung Verwendung findet, steht
derzeit leider in den Sternen. Tw 489 wartet den aus Karlsruhe
kommenden Plankurs der S2 ab. |
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Im
Betriebshof Tullastraße stehen die historischen Fahrzeuge
der Karlsruher Straßenbahn und zahlreiche Sonderfahrzeuge.
Darunter befindet sich der Tw 14, der älteste erhaltene
Straßenbahnwagen Karlsruhes. Neben hinterstellten
DUEWAG-GT8 steht im Hintergrund der Schleifwagen 499. Die Zukunft
dieser Fahrzeughalle ist nach dem Umzug der meisten Betriebsfahrzeuge
in den benachbarten Neubau ungewiss, sie wird für die
historischen Fahrzeuge langfristig vsl. nicht mehr zur
Verfügung stehen. |
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Nachdem
sich das Wetter deutlich gebessert hatte, kam der Tw 499, ex
HHA 2040, doch noch einmal an das Tageslicht und präsentiert
sich hier im Vorfeld des Betriebshofes Tullastraße. Am
Fahrzeug ist als Erinnerung an die Hamburger Herkunft des Wagens
(welcher gleichzeitig der letzte Hamburger
Straßenbahnwagen ist, der noch im Betriebsbestand eines
Verkehrsbetriebes geführt wird) das Logo der HOCHBAHN
angebracht. |
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Nach
dem Besuch der Schleifwagen ging es zur Kaiserstraße,
dem Ort, wo die Straßenbahnen an der Oberfläche
politisch unerwünscht sind und vollständig aus der
Kaiserstraße zunächst in den Untergrund unter der
Kaiserstraße verschwinden sollen. Damit folgt Karlsruhe den
Beispielen vieler anderer Städte, die die
Straßenbahnen ebenfalls aus der zentralen
Einkaufstraße verbannt haben und von denen sich manche heute
über die Ödnis der Einkaufstraßen Sorgen
machen. Dass in Karlsruhe Handlungsbedarf besteht, steht
außer Frage – weitere Straßenbahnlinien
passen nicht mehr durch die Kaiserstraße. Die nicht durch den
Tunnel zu führenden Linien sollen künftig (im zweiten
Bauabschnitt) durch die Kriegsstraße geführt werden
und dort mit dem Autoverkehr Konfliktpunkte haben. Den dichten
Straßenbahnverkehr in der Kaiserstraße wollte ich
vor Beginn der umfangreichen Bauarbeiten noch einmal festhalten, hier
nahe der Kronenstraße. Die Fußgänger
nutzen die wenigen Lücken zwischen den Fahrzeugen. |
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Bald
nicht mehr wieder zu erkennen sein wird der Marktplatz mit
Pyramide und dem Karlsruher Schloss, welches im Jahre 1715 Karl Wilhelm
von Baden-Durlach als Residenz und Keimzelle Karlsruhes (Der Name ist
hier Programm) errichten ließ. Der rechte Bürobau
soll bald durch einen Neubau ersetzt werden und steht bereits leer, die
Pyramide dürfte dem Straßenbahnbau im Wege stehen
und für einige Jahre weichen. Noch pulsiert auf dem Marktplatz
das Leben, Marktleben im klassischen Sinne. |
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Nur
noch zwei "Badewannen" stehen in Karlsruhe im Einsatz
und dienen meist als zusätzliche Fahrzeuge in
verkehrsstarken Zeiten bzw. bei Ausfall anderer Fahrzeuge. Tw 124 ist
hier auf der noch
durchgängig von Altfahrzeugen betriebenen Linie 5 nach
Rintheim unterwegs und wird in Kürze vom Marktplatz auf die
Kaiserstraße einbiegen. Es ist in Karlsruhe schwer, Fotos von
Straßenbahnen anzufertigen, ohne dass im falschen Moment ein
Fußgänger vor die Kamera läuft. Eigentlich
sollte dieses Foto auch ein wenig mehr rechte Bildhälfte haben. |
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Zum
guten Ton gehört es, bei Karlsruhe-Aufenthalten auch einen der
vier Zweisystemstadtbahnen der DB aufzunehmen. Mit der in den Jahren
gewachsenen Zahl von Zweisystemwagen ist das nicht gerade leichter
geworden, die Netze gehen weit hinaus in die Region und nicht alle
Linien führen durch die Karlsruher Innenstadt. Kurz bevor ich
meinen Besuch in der
Kaiserstraße ohne einen DB-Wagen beenden wollte, kam doch
noch
ein Fahrzeug – der Tw 819 alias 450 003 – durch die
Kaiserstraße, hier am Europaplatz. |
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Vor
Rückfahrt nach Hamburg vertrieb ich mir die Zeit noch etwas am
Hauptbahnhof. Tw 807 steht auf Gleis 11 als S32 nach Menzingen bereit.
Die auf die Straßenebene abgestimmte
Einstiegshöhe der Stadtbahnwagen führt dazu, dass an
den
550mm hohen Bahnsteigen im Karlsruher Hbf der Einstieg auch
für
die jungen Fahrgäste nicht ganz einfach ist und eher wie ein
Abstieg in die Gleisanlagen aussieht, wo die Großmutter aber
sicher nicht bei helfen täte. |
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