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Mitte der 1990er
Jahre wurden bei der Schöneicher-Rüdersdorfer
Straßenbahn (SRS) die Gotha- und Rekowagen schrittweise
aus dem Verkehr gezogen und durch aus Cottbus übenommene
Tatra-Wagen vom Typ KT4D ersetzt. Die Rekowagen waren in
Schöneiche unbeliebt, da gerade die Meterspurversion der Rekowagen
durch die fahrgestelllose Konstruktion die Schienenprofile quasi
ausfräste und die Gleisanlage enorm schnell verschleißen
ließ. Für Baustellenverkehre waren die Wagen zunächst
noch unverzichtbar, da im Baustellenbetrieb nicht an allen
Streckenenden Schleifen vorhanden sind. Erst die Inbetriebnahme der
Heidelberger Düwag-Gelenkwagen in den Jahren ab 1999 machte auch
die letzten Zweiachser in Schöneiche überflüssig.
Für historische Zwecke ist keiner der Wagen erhalten geblieben.
Im Juli 1995 wurde aufgrund von
Brückenbauarbeiten ca. die halbe Strecke von
Friedrichshagen bis Schöneiche mit drei Rekowagen im Pendelbetrieb
befahren. Bei diesem Besuch entstanden die nachfolgenden Fotos.
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Großbaustelle
war damals auch der Bahnhof Friedrichshagen. Der Tw 75 steht hier
inmitten einer leichten Staubwolke zur Abfahrt nach Schöneiche
bereit. Der Tw 75 kam 1975 als Neubau aus dem Raw Schöneweide nach
Schöneiche und wurde 2003 nach Istanbul zur dortigen
Touristenstraßenbahn abgegeben, wo der Wagen als Tw 203 zum
Einsatz kommt.
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In den
1990er Jahren war zwar bereits vieles saniert, doch weite Bereiche der
Schöneicher Straßenbahn waren noch nicht saniert. Nachdem
die Weichen bei der Schöneicher-Rüdersdorfer
Straßenbahn für die Zukunft gestellt wurden, wurde
schrittweise die Infrastruktur des Betriebes erneuert. Seit 2001
gehört die SRS zu 70% zur Niederbarnimer
Eisenbahn AG, die im Eigentum der Captrain Deutschland ist. Die
restlichen 30% gehören anteilig den Gemeinden Schöneiche und
Rüdersdorf. Der aktuelle Verkehrsvertrag läuft bis zum Jahr
2024.
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Der bereits
ein Jahr später verschrottete Tw 71 passiert die Schöneicher
Straße auf den letzten Metern zum Bahnhof Friedrichshagen.
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Tw 72 kam
ein Jahr nach dieser Aufnahme nach Prora auf Rügen in die Sammlung
Guttwein, wo der Wagen später verschrottet worden sein soll. Hier
hat der Triebwagen gerade die Hst Goethepark verlassen.
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Tw 75 ist in
der Puschkinstraße auf der bis zum Betriebshof in Schöneiche
zweigleisigen Strecke gen Friedrichshagen unterwegs. Noch stehen
entlang der Strecke originale Fahrleitungsmasten aus der
Gründungszeit der Bahn.
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Tw 71
passiert den Betriebshof mit der alten Abstellhalle. Der auf eine
wieder durchgehend befahrbare Strecke wartende Triebwagen 20 kam 1993
aus Cottbus, wurde in Schöneiche nicht modernisiert und 2001 nach
einem Unfall verschrottet.
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Im
Betriebshof in Schöneiche warten zahlreiche weitere
Tatra-Triebwagen auf den nächsten Einsatz, die Triebwagen 18, 21
und 22. Die drei 1995 und 1996 modernisierten Triebwagen sind heute
noch abgestellt in Schöneiche vorhanden – inzwischen haben nach
dem Einbau eines Niederflurmittelteils als KTNF6 bezeichnete Wagen aus
Cottbus die verbliebenen Tatra-Kurse übernommen. Der links zu
sehende Arbeitswagen A73 wurde 2011 zusammen mit dem letzten noch
vorhanden Gotha-Zweiachstriebwagen 78 ebenfalls nach Instanbul
abgegeben.
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