Die
Schmalspurbahn Bad Doberan – Kühlungsborn liegt westlich von
Rostock an der Ostsee und ist von Hamburg aus recht einfach in rund
drei
Stunden zu erreichen. Entsprechend häufig bin ich seit der
politischen Wende 1989 dort hingefahren und habe seither fast jeden
Winkel der Bahn kennengelernt und entsprechend fotografiert.
In zwei Galerien finden sich hier 19 Fotos davon, welche einen
Querschnitt dieser seit 1995 als "Mecklenburger
Bäderbahn Molli" firmierenden Schmalspurbahn zeigen.

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Zu
Zeiten, als die Ostseeautobahn A20 noch nicht gebaut war – sich der
gesamte Verkehr im Bereich der Ostseeküste über die
B105 quälte und der Alexandrinenplatz nur im Bereich der
Eisenbahnquerung warnzeichengesichert war, war es höchst
abenteuerlich den Platz unbeschadet zu überqueren.
Heute ist der Platz umfangreich mit Signalanlagen gesichert. Im Mai
1991 bahnte sich der Molli mit 99 2323 den Weg über den noch
freien Alexandrinenplatz
in Richtung Bahnhof Bad Doberan. Links das "Haus Gottesfrieden".
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Im
März 1991 ist die
straßenbahnartig trassierte Ortsdurchfahrt Bad Doberan noch nicht
als mustergültige Einkaufstraße hergerichtet, als sich 99
2322 mit ihrem Zug in Richtung Heiligendamm aufmacht. Trotz heller
Lichtstimmung macht die Einkaufsstraße noch einen
ziemlich düsteren Eindruck, diverse Geschäfte stehen leer.
Wenn der Molli sich hier durch die Straße den Weg bahnt,
müssen Autofahrer schnell den Platz räumen, gerade wenn sie
mangels Ortskenntnis nicht wissen, dass in dieser
Einbahnstraße einem plötzlich eine qualmende Eisenbahn
entgegenkommt. |
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Bevor der
aus
Heiligendamm kommende Molli in das Ortszentrum von Bad Doberan
einfährt, liegt der Hp Goethestraße.
Im Oktober 1990 – bei meinem ersten Besuch an dieser Bahn – waren
Trabis noch allgegenwärtig, dass man diese nicht besonders
mit aufs Bild nahm. Zahlreiche Fahrgäste hat Molli entlassen,
während das Zugpersonal mit 99 2321 unmittelbar vor Abfahrt des
Zuges ist. |
Zehn
Jahre später, im Mai
2001, hat sich die Szenerie in der Goethestraße nicht wirklich
verändert. Die Häuser haben frische Farbe, die Autos sind
moderner geworden. Trabis sind nur noch selten anzutreffen,
inzwischen in Ost und West fast gleichermaßen – nur noch
Trabifahrer aus Überzeugung fahren die "Rennpappen".
Nichts geändert hat sich auch am Ausnahmezustand, wenn sich Molli
– wie hier mit 99 2322 bespannt – den Weg entgegen der
Fahrtrichtung
der Autos in Richtung Heiligendamm bahnt. Dann ist – wie hier auf
dem
Bild erkennbar – schon mal Linksverkehr angesagt. |
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Im März 1991
ist
99
2321 in voller Fahrt zwischen Heiligendamm und Bad Doberan in Höhe
des Straßenabzweiges nach Vorder-Bollhagen unterwegs.
Die Szenerie hat sich hier inzwischen grundlegend geändert. Die
Autotrasse hinter den Bäumen ist stillgelegt und
zurückgebaut – dafür ist links der Bahn die neue
Straßenführung gebaut worden, welche mittels eines
Kreisverkehrs die ausgebaute Straße nach Vorder-Bollhagen
anbindet. Der Molli hat in diesem Bereich zwei gesicherte
Bahnübergänge erhalten. |
99
2322 hat mit ihrem Zug
Heiligendamm hinter sich gelassen und fährt in zügiger Fahrt
– der Molli hat mit 50 km/h die höchste
Höchstgeschwindigkeit
der Schmalspurbahnen im Osten – in Richtung Bad Doberan.
Während im März 1991 die Streckenwanderung mühselig im
Bereich der Gleisanlagen stattfinden musste, kann man heute bequem
links der Strecke wandern bzw. radfahren, da hier in den letzten Jahren
ein breiter, asphaltierter Weg entstanden ist.
Dass noch keine Saison ist, ist auch am kurzen Wagenzug zu
erkennen, welcher in der Hochsaison schon mal 10 Wagen umfassen kann. |
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In
Heiligendamm stehen
zwei der seltenen Formsignale bei Schmalspurbahnen im Osten. Ein
weiteres in Kühlungsborn West wurde
1995 mit der kommunalen Übernahme außer Betrieb genommen.
Die Signale in Heiligendamm sichern die während der Sommersaison
dort
stattfindenden Zugkreuzungen auf der dann im Stundentakt betriebenen
Strecke. Während das nördliche Einfahrsignal fotografisch
fast nicht umzusetzen ist, ist dies beim südlichen Einfahrsignal –
wie hier im Mai 2001 – schon eher möglich.
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In
den Vormittagsstunden liegt das
Einfahrsignal Heiligendamm in schöner Sonne, würde nicht hin
und wieder ein Reisebus in Richtung Bad Doberan fahren wollen, kann man
den Molli mit 99 2322 in herrlich grüner, idyllischer Umgebung
fotografieren. So aber holt einen der Bus schnell in den Mai 2001
zurück. |
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Mit der
Einführung
des Nummernssystems der Deutschen Bundesbahn 1992
erhielten auch die damals noch von der Deutschen Reichsbahn betriebenen
Schmalspurbahnen mit Ausnahme der Harzer Schmalspurbahnen das Schema
der DB. Aus 99 2323 wurde 099
903. Die "9" der Ordnungsnummer wurde aus der Spurweite des Molli,
900mm,
abgeleitet.
Die Dampfloks erhielten aus diesem Anlass sogar neue Nietschilder.
Nach Privatisierung der schmalspurigen Bahnen führten einzelne
Betriebe das Nummernschema von vor 1970 wieder ein – der
Molli kehrte zum EDV-Schema der DR ab 1970 zurück.
099 903 fährt in Heiligendamm ein. |
Weiterführende
Galerien der Bahnfotokiste
Externe
Links
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