Die
Prignitzer Eisenbahn wurde 1996 von Thomas Becken gegründet – ein
ehemaliger DB-Lokführer, welcher sich mit einigen von der DB
übernommenen Schienenbussen der Reihe VT98 und V100 der ehemaligen
Deutschen Reichbahn in der Prignitz selbständig machte. Die
Prignitzer Eisenbahn war und ist im Bahnhof Putlitz ansässig, dort
wurde auch die erste Werkstatt der PEG aufgebaut.
Nachdem durch
weitere Expansionen im
Zusammenarbeit mit der Hugo Stinnes KG das ehemalige
DB-Fahrzeugwerk Neustrelitz übernommen
werden konnte und fortan als
"Ostmecklenburgische Bahnwerk GmbH" firmierte, wurde die
Werkstattinfrastruktur weitgehend von Putlitz nach Neustrelitz verlegt.
Die Infrastruktur der Strecken Pritzwalk – Putlitz und Pritzwalk –
Meyenburg – Karow befindet sich seit dem 1. Jaunar 2004 im Besitz der
Prignitzer Eisenbahn.
Seit
dem 1. September 2004 befindet sich
das zwischenzeitlich neu strukturierte Unternehmen "Prignitzer
Eisenbahn-Holding AG" mit seinen Tochterunternehmen im Eigentum der
britischen ARRIVA-Gruppe und firmiert seither als "PE ARRIVA AG". Das
Werk Neustrelitz firmiert inzwischen unter dem Namen "Arriva Werke Nord
GmbH".
Im
Dezember 2006 wurde auf der Stammstrecke
der Prignitzer Eisenbahn, der Strecke Pritzwalk – Putlitz, der
Personenverkehr
eingestellt. Zum Ende der Sommerferien 2007 konnte zunächst als
Versuchsprojekt die Aufnahme eines Schülerverkehrs zwischen
Pritzwalk und Pritzwalk West mit Weiterführung nach Putlitz
realisiert werden. Die Weiterführung von Pritzwalk West bis
Putlitz ist eine Initaitive der örtlichen Bahninteressierten,
welche sich im "Putlitz – Pritzwalker Eisenbahnförderverein e.V."
zusammengeschlossen haben. Dieser Verein führt die Fahrten nach
Putlitz zusammen mit der PEG durch, zum Einsatz kommen Triebwagen der
Bauart LVT/S. Bleibt zu hoffen, dass dies eine dauerhafte Lösung
bleibt und eine endgültige Stillegung nicht nur noch eine Frage
der Zeit ist.
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Nachdem in Putlitz
einige Zeit ein
Großteil der übernommenen V200.1 der OSE standen, waren hier
im Herbst
2006 nur noch 403 001/002 mit den zugehörigen 404 und einige
Schienenbusse abgestellt.
Im März 2004 sonnte sich der von den neuen RegioShuttle
abgelöste T2
vor dem
Putlitzer Schuppen in Sichtweite des 403 001.
Ob
die ehemaligen Starzüge der Deutschen Bundesbahn, die
IC-Triebwagenzüge
der Baureihe 403/404 bei der PEG oder anderen Unternehmen nach
über 13
Jahren Stilllegung noch ein weiteres Leben erhalten werden, ist nicht
nur angesichts des desolaten Zustandes der Züge fraglich.
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Seit
Dezember 2003 haben die RegioShuttle der Prignitzer Eisenbahn den
Betrieb auf den Strecken rund um Pritzwalk von den Uerdinger
Schienenbussen übernommen, welche im März 2004 in Putlitz in
langer
Reihe abgestellt waren.
Zu diesem Zeitpunkt kam nur noch ein Uerdinger Triebwagen zwischen
Pritzwalk und Wittstock im Schülerverkehr zum Einsatz.
VT650.07 verlässt den Bf Putlitz auf der Fahrt nach Pritzwalk. Im
Hintergrund steht V60.07 abgestellt.
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Im
Februar 2005 kam überraschend mit dem Triebwagen T5 nochmals ein
Uerdinger Schienenbus zwischen Pritzwalk und Putlitz zum Einsatz,
nachdem ein RegioShuttle ausgefallen war.
Hier fährt T5 aus dem einsamen Haltepunkt Laaske aus und wird in
Kürze
Putlitz erreichen.
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Auf
der Rückfahrt von Putlitz erreicht der T5 im Februar 2005 den
Haltepunkt Kuhbier, welcher zentral im Ort gelegen ist. Bei zahlreichen
Nebenbahnen nicht nur dieser Gegend liegen die zugehörigen
Haltepunkte
weitab der namensgebenden Ortschaften.
Da in Kuhbier kein Reisender zusteigen wird, durchfährt der
Triebwagen
Kuhbier ohne Halt.
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Ab
Dezember 2006 drohte der Kleinbahnteil des Bahnhofs Pritzwalk zu
veröden –
der zunächst letzte Zug nach Putlitz hat den Bahnhof Pritzwalk am
9.
Dezember
2006 verlassen. Seit dem 27. August 2007 wird wieder
Schülerverkehr auf
dieser Strecke angeboten.
Der einst lebendige und weitläufige Bahnhof
Pritzwalk ist nur noch ein Schatten seiner Geschichte – von der
unter anderem noch der im Bahnhof gelegene Turm zeugt, wo einst im Ringverkehr eingesetzte
Reichsbahner übernachteten.
Der
Ringverkehr ermöglichte auf eingleisigen Strecken eine enorme
Zugdichte
im Güterverkehr, auch wenn durch den Richtungsbetrieb auf
einzelnen
Relationen Umwege in Kauf genommen wurden.
T5 steht im Februar 2005 in Pritzwalk zur Abfahrt nach Putlitz bereit.
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Im
Februar 2005 steht der T8 in Pritzwalk zur Abfahrt nach Wittstock
bereit, wo der Triebwagen bis Ende Februar 2005 einen
regelmäßigen
Schülerverkehr abwickelte.
Rechts ein RegioShuttle nach
Neustadt/Dosse, im Hintergrund der nach Putzlitz verkehrende T5. Hinter
dem T8 steht ein der Betankung von PEG-Dieselloks dienender
Kesselwagen.
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Bis
zu einer Fahrplanumstellung Ende Februar 2005 kreuzten sich in
Heiligengrabe regelmäßig Triebwagen von DB und Prignitzer
Eisenbahn.
Das idyllische, weitab der zugehörigen Ortschaft Heiligengrabe
liegende,
Bahnhofsgebäude wurde 2004 leider Opfer eines Graffitianschlages.
Wenige
Tage vor Ende der Zugkreuzungen in Heligengrabe und gleichzeitiger
Auflassung des Stellwerkes in Heiligengrabe entstand im Februar 2005
diese Aufnahme des T8.
Seit März 2005 ist Heiligengrabe betrieblich nur noch ein
Haltepunkt.
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Seit Abbestellung der durchgehenden
Verbindung Neustadt/Dosse – Karow – Güstrow durch
Mecklenburg-Vorpommern endet der Zugverkehr auf Brandenburger Seite in
Meyenburg.
Nur durch den von der PEG zu Grenzkosten angebotenen Weiterbetrieb des
Abschnitts Pritzwalk – Meyenburg wird hier 2007 noch Nahverkehr auf der
Schiene angeboten.
Die touristisch reizvolle Strecke durch die
mecklenburgische Seenlandschaft via Krakow am See wird seitdem nicht
mehr regelmäßig
befahren. Lediglich an einzelnen Sommerwochenenden fand in der
Vergangenheit noch Ausflugsverkehr der PEG auf eigene Rechnung statt.
Im
Februar 2005 fährt VT650.05 aus Meyenburg aus, während im
Hintergrund
zwei Triebzüge der BR 403/404, zwei Loks der Reihe V200.1 und eine
Lok
der Reihe V180 auf eine bessere Zukunft wartend abgestellt stehen.
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In
weiter Landschaft liegt der am Ortsrand gelegene Bahnhof Liebenthal,
wohin auch Güterverkehr betrieben wird. Der Bahnhof besteht
jedoch nur aus einer kleinen Backsteinhütte, welche längst
verlassen
ist. Dem Fahrgast muss ein einfacher, verglaster Unterstand reichen.
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Karow.
Ein großer Bahnhofskomplex – heute nur noch betrieblicher
Haltepunkt,
nachdem schrittweise alle hier abzweigenden Nebenstrecken stillgelegt
wurden.
Die
Prignitzer Eisenbahn fuhr im Mai 2000 noch zwischen Güstrow und
Neustadt/Dosse, so dass regelmäßig noch bis zu drei
Triebwagen im
Bahnhof Karow standen.
Heute befährt nur noch die ODEG die Bahnhofsanlage von Karow. T5
der
PEG steht am Maifeiertag 2000 in
Karow zur Fahrt nach Neustadt/Dosse bereit.
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Blumenthal
verfügt noch über eine weitgehend original erhaltene
Bahnhofsanlage.
Die Gleisanlagen sind inzwischen weitgehend gesperrt, lediglich der
Hausbahnsteig wird hier noch regelmäßig bedient.
Ein kurzer
Zugaufenthalt konnte zu diesem Foto genutzt werden – am Maifeiertag
2000
war der Triebwagen von Ausflüglern gut besetzt.
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Die
Prignitzer Eisenbahn kauft oft altbrauchbares Fahrzeugmaterial
vornehmlich bei Privatbahnen ein und setzt sie zum Teil mit enormen
Aufwand wieder instand.
Zwei Beispiele sind die aus Griechenland
reimportierten V200.1 (links 221 117 [OSE 415] im September 2002) und
zwei GDT, von denen der VT20 heute bei der Mittelweserbahn als
Nostalgiefahrzeug im Einsatz steht. Der VT21 der PEG (rechts) steht im
Februar 2004 in Putlitz. |
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