Die
Marschbahn, eine
in Elmshorn von der 1844 eröffneten Altona-Kieler-Eisenbahn
abzweigende Bahn, erschloss ab 1845 schrittweise bis 1887 das Land in
Richtung Marsch bis zur ehemaligen dänischen Grenze bei Ribe,
weit
jenseits vom heute dänischen Tondern. Seit dem 1. Juni 1927
kann
man von Niebüll ausgehend über den neu erbauten
Hindenburgdamm nach Westerland auf Sylt reisen.
Die Stammstrecke der
Marschbahn in Richtung Tondern verlor in den folgenden Jahren ihre
Bedeutung und wurde in den 1970er Jahren für den
Personenverkehr
stillgelegt. Seit dem 15.
August 1999
befindet sich dieser
Abschnitt der Marschbahn – Niebüll
– deutsch/dänsche
Grenze – im
Besitz der NVAG bzw. ihrer Nachfolgerin, der "neg".
Zwischen
Niebüll und Tondern wird seit dem 2. Juli 2000 wieder
Personenverkehr angeboten, welcher seit April 2003 von der
Veolia-Tochter
NOB
durchgeführt wird.
Die Marschbahn erreicht die namensgebende Marsch bei St. Michaelisdonn,
nachdem sie zuvor durch die noch leicht hügelige Geest
führte. Die Marsch ist eine äußerst
fruchtbare, absolut
flache Landschaft, die hier der Marschbahn ihren unverwechselbaren
Charakter gibt.
Auch nach Inbetriebnahme von zwei lokalen Elektronischen Stellwerken
(ESTW)
in Husum und Itzehoe waren 2006 noch weite Teile der Marschbahn mit
mechanischen Stellwerken und Formsignalen ausgerüstet, welche
zur
Landschaft noch zusätzlich reizvolle Fotomotive ergeben.
Im Dezember 2005 hat
Connex – neu Veolia – den Betrieb auf der Marschbahn
übernommen und die
Deutsche
Bahn AG mit ihren roten Zügen aus dem Nahverkehr verdrängt.
Der
Deutschen Bahn AG verbleibt im Personenverkehr der
Fernverkehr mit
den InterCitys und der Betrieb der Autozüge Niebüll –
Westerland, letztere betrieben von der Konzerntochter DB AutoZug.
Auch wenn die 218 nur noch wenige Zugleistungen auf der
Marschbahn
fahren, ist die Marschbahn deswegen nicht für
Eisenbahnfotografen uninteressant. Die Wagengarnituren sind
einmalig, da Neukonstruktionen auf Bestellung von Connex. Die
Loks
vom Typ DE-2700 (ex-NSB) und DE-2000 (Typ "Herkules") sollen nur eine
Zwischenlösung sein, ehe Neubauloks zur
Verfügung stehen. Auch die alten Wagen des ehemaligen
"InterConnex" – bis Dezember 2005 zwischen Hamburg und Flensburg als
"Flensburg-Express" eingesetzt, stehen der NOB noch als
Reservefahrzeuge zur Verfügung.
Im zweiten Halbjahr 2005 habe ich aus diesem Anlass einige
Fototouren
zur
Marschbahn unternommen, von denen insgesamt 26 Fotos in drei
Galerien zu sehen sind.
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218
457 durchfährt hier im Oktober 2005 mit ihrem RegionalExpress
den
Bahnhof St. Michaelisdonn ohne Halt.
Die Schranken werden hier noch vollmechanisch per Seilzug vom
Wärterstellwerk aus gekurbelt. In St. Michaelisdonn sind noch
umfangreiche
Gleisanlagen vorhanden, hier im Vordergrund das Ausfahrsignal "N5".
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Die
Schranken am
Bahnhof Meldorf, bedient vom Fahrdienstleiter auf dem Stellwerk "Mf",
sind bereits motorisch angetrieben und haben daher nicht mehr das
Kettenwerk unterhalb des Schrankenbaums.
218 435 passiert mit ihrem InterCity im September 2005 das Stellwerk
"Mf" in voller Fahrt.
Im Zug auch einer der inzwischen rar gewordenen
Vollspeisewagen der Deutschen Bahn AG.
Auf der Marschbahn und dem
weiter nach Süddeutschland führenden Zuglauf sind sie
offenbar noch ein lohnendes Geschäft. |
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5602
Pferdestärken sind auf diesem Bild versammelt.
2x2800
Pferdestärken passieren vor einem InterCity Lunden auf der
Fahrt
nach Westerland/Sylt, während sich zwei Pferdestärken
fragen,
was da ein paar Meter weiter vor ihnen vor sich geht.
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218
453 passiert mit
ihrem RegionalExpress aus zweimal fünf n-Wagen und einer
weiteren
218 am Zugschluss das Einfahrvorsignal des Bahnhofs Lunden.
Dieser
Bahnhof wird vom Zug ohne Halt durchfahren, so dass die
Motoren
der beiden 218 den Zug auf Tempo halten.
Im Hintergrund der Bahnübergang über die
ehemalige Bundesstraße 5. |
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Rund
sechs Stunden später ist im Oktober 2005 die 218 292 mit ihrem
RegionalExpress auf dem Weg nach Westerland, als sie an gleicher Stelle
vor der Ortskulisse von Lunden ihren Zug nach Durchfahrt durch den
Bahnhof Lunden im letzten Tageslicht wieder beschleunigt.
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Ebbe
im wahrsten
Sinne des Wortes herrschte im Septemer 2005 im Hafen von Husum, als
zwei 218 mit ihrem InterCity in Husum einfahren.
Die "Andrea" wird noch einige Stunden auf dem Trockenen liegen. |
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Mehr
Wasser war im Husumer Hafen im Juli 2005, als sich hier eine unerkannt
gebliebene 218 mit ihrem RegionalExpress weiter auf den Weg nach
Westerland macht.
Offenbar regte das Treiben des Fotografen noch weitere
Spaziergänger an, der Zugfahrt zuzuschauen.
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Die
Rinder, die hier
bereits wieder friedlich grasen, schauten zuvor höchst
interessiert, was die beiden Fotografen
auf ihrer Wiese so treiben.
Aber letztlich widmeten sie sich wieder ihrer liebsten
Beschäftigung, als hier am 8. November 2005 ein
RegionalExpress nach Hamburg
Langenhorn mit den markanten Formsignalen durchfährt. |
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Bei
Streckenkilometer 186 befindet sich bei Bargum der Posten 186.
Der Posten sichert die örtlichen
Bahnübergänge, wird
aber in Kürze durch automatische Schrankenanlagen ersetzt
werden.
Offenbar der örtliche Dorfbus wartet derweilen im Juli 2005
die
Durchfahrt des Zuges nach Westerland ab.
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218
364 beschleunigt
mit einer weiteren 218 ihren InterCity in der südlichen
Ausfahrt
von Niebüll.
Dieser InterCity verfügt nur
über ein aus
den ehemaligen InterRegios stammendes Bistro. An der Zugspitze laufen
zwei Kurswagen aus Dagebüll.
Derweilen herrscht relative Ruhe an der Autoverladung nach Westerland –
es ist mitten in der Woche zur Mittagszeit. Links steht eine 215.9 und
eine 218 abgestellt. |
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Weiterführende
Galerien der Bahnfotokiste
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