Das
in kommunalem Landeseigentum befindliche Unternehmen "Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH (EVB)"
vereint zwei ehemals selbständige, traditionsreiche Bahnen und
entstand
1981. Ein Teil des Unternehmens ging aus der
"Wilstedt-Zeven-Tostedter Eisenbahn GmbH" (WZTE, gegründet 1912)
hervor, der
andere Teil aus der "Bremervörde-Osterholzer Eisenbahn GmbH" (BOE,
gegründet 1907). Beide Unternehmenszweige stellten ihren
Personenverkehr in den 1960er und 1970er Jahren ein, der
Güterverkehr
hatte nur regionale Bedeutung.
Der
Aufstieg zum heute in Personen-
und Güterverkehr überregional bedeutsamen Unternehmen begann
zwischen
1991 und 1993 mit der Übernahme
zusätzlicher
Eisenbahnstrecken im Elbe-Weser-Raum und der 1993 durchgeführten
Fusion
mit der "Buxtehude-Harsefelder Eisenbahn GmbH" (BHE). 2006 umfasst das
Eisenbahnnetz 261 km Länge.
Heute wickelt die EVB auf ihrem
Stammnetz zwischen Bremerhaven und Buxtehude (– Hamburg-Neugraben)
sowie zwischen Cuxhaven und Bremerhaven (Nordseebahn) modernen
Schienenpersonennahverkehr ab. An der den Regionalverkehr zwischen
Hamburg, Göttingen, Bremen und Cuxhaven (ab Dezember 2007)
betreibenden
"metronom Eisenbahngesellschaft mbH" ist die EVB über die
"NiedersachsenBahn GmbH" beteiligt.
Den
Schienengüterverkehr hat die EVB
erfolgreich wiederbelebt und auf neue Beine gestellt. Die EVB hat sich
auf Containerverkehr zu den deutschen Seehäfen in Bremen, Hamburg
und
Bremerhaven spezialisiert und zudem spezielle Güterverkehrssysteme
in
zum Teil bundesweitem Einsatz ("NeCoSS" und "NTT 2000") entwickelt.
Abgesehen von diesem modernen Systemverkehren wickelt die EVB noch
heute traditionellen Einzelwagenverkehr zwischen Stade,
Osterholz-Scharmbeck, Buxtehude und Rotenburg (Wümme) ab. Für
diese Zwecke verfügt die EVB über zahlreiche verschiedene
Dieselloks
und E-Loks, wobei speziell die Dieselloks aus ehemaligen
DB-Beständen
rekrutiert werden konnten. Mit den EuroRunnern wurden in jüngster
Zeit
auch einige Neubaudieselloks beschafft.
In
16 Fotos finden sich in dieser Galerie der Bahnfotokiste einige
Eindrücke des Eisenbahnverkehrs der EVB aus den letzten vier
Jahren im
Elbe-Weser-Dreieck.
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Der
Betrieb auf der EVB wird seit rund 15 Jahren von Triebwagen der Reihe
628/928 geprägt, welche damals aus der laufenden Fertigung
für die
Deutsche Bundesbahn entnommen wurden. Die 628/928 405-408 sind
aus diesem Grund im DB-Bestand nicht vorhanden. Lediglich für
VT/VS 154
ist keine DB-Nummer vergeben worden.
Nachdem die Züge einige
Zeit durch Graffiti in äußerlich beklagenswertem Zustand
unterwegs
waren, werden die Züge mit Einführung der neuen
EVB-Farbgebung in
sauberem Zustand gehalten.
Hier verlässt im Februar 2004 eine Doppeltraktion die Ortschaft
Harsefeld in Richtung Buxtehude, es führt VT 151.
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Der
Haltepunkt Ruschwedel liegt südlich der zugehörigen
Ortschaft. VS 153
verlässt im Januar 2003 bei knackiger Kälte den Haltepunkt
auf der
Fahrt nach Bremervörde.
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Aus
dem Fahrzeugpool der LNVG hat die EVB insgesamt neun LINT41-Triebwagen
angemietet, von denen vier den Betrieb zwischen Bremerhaven und
Hamburg-Neugraben verstärken, so dass auf dieser Strecke vermehrt
Doppeltraktionen eingesetzt werden können.
Wenn
im Dezember 2007 die Hamburger S-Bahn mit Zweisystemzügen bis nach
Stade verkehrt, wird die Regionallinie der EVB in Buxtehude enden.
Aufnahmen
wie hier im Februar 2005, wo VT 102 den Bahnhof Buxtehude in Richtung
Hamburg verlässt, werden dann nicht mehr möglich sein.
Links im
Bild die lange Zeit als wilder Parkplatz genutzte ehemalige
Güteranlage, welche künftig als zusätzlicher
P&R-Platz dienen wird.
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Im
Bahnhof Bremervörde, dem zentralen Bahnhof der EVB, sind
regelmäßig die
verschiedensten Fahrzeugtreffen zu beobachten. Im April 2002 trafen
drei der fünf vorhandenen 628/928 auf einen, in EVB-Hausfarben
gehaltenen, Klv53 der EVB.
Die Grünfläche im Vordergrund wurde bereits für den
bevorstehenden Bau
der neuen Zentralwerkstatt der EVB vorbereitet.
Durch
die umfangreiche Expansion in Personen- und Güterverkehr war die
alte
Werkstatt in Bremervörde zu klein geworden und ein Neubau
projektiert.
Im
Vorgriff auf den absehbaren Übergang der Strecke Hamburg –
Cuxhaven auf
Fahrzeuge aus dem LNVG-Fahrzeugpool und deren mögliche
Instanhaltung
bei der EVB wurde der Neubau entsprechend großzügig geplant.
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Die
EVB konnte von der Deutschen Bundesbahn bzw. Deutschen Bahn AG
zahlreiche ausgemusterte Lokomotiven der Baureihe 211 übernehmen,
welche im Güterverkehr im Elbe-Weser-Dreieck eingesetzt werden.
2006
werden noch insgesamt sechs Stück davon eingesetzt, durch die
Neuzügnge
der EuroRunner sind hier mittelfristig Abgänge nicht mehr
auszuschließen.
Im
Hintergrund steht ein RegioShuttle der City-Bahn Chemnitz. Die
Triebwagen standen hier bis zu ihrer Inbetriebnahme im Heimnetz einige
Woche für Verstärkungszwecke zur Verfügung, gleichzeitig
konnten vor
Inbetriebnahme im Heimnetz eventuelle Schwächen erkannt werden.
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Neben
den zahlreichen Dieselloks unterhält die EVB auch noch Triebwagen
für
den Touristikverkehr, wie den Moor-Express. Der Moor-Express verkehrt
an Wochenenden zwischen Bremervörde und Osterholz-Scharmbeck quer
durch
das Teufelsmoor.
Der Triebwagen T 164 – ein 1955 in Dienst
gestellter, vierachsiger Talbot-Triebwagen wurde zu diesem Zwecke gerne
genutzt – ist derzeit mit Fristablauf abgestellt. Der in Gnarrenburg
stehende Triebwagen wurde zwischenzeitlich äußerlich
aufgefrischt. Eine
Hauptuntersuchung ist im Winter 2006/07 vorgesehen.
Rechts im
Bild steht die von der Bahngesellschaft Waldhof übernommene DE
300.01,
ehemals DB 232 103. Bei der EVB erhielt die Lok inzwischen Neulack und
die Fahrzeugnummer 622.01.
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Neben
den V100 der ehemaligen Deutschen Bundesbahn setzte die EVB von 1999
bis 2004 auch eine Lok der Baureihe V200 ein, welche über den
Zwischenhändler GES Kornwestheim übernommen werden konnte und
zuvor in
der Schweiz als Am 4/4 18466 im Einsatz stand.
Leider war der
EVB mit dieser Lok kein großes Glück beschieden – die neu
motorisierte
Lok fiel häufig durch Getriebeschäden auf, auch eine
umfangreiche
Getriebesanierung brachte keinen durchschlagenden Erfolg.
Die
EVB bot die seit Anfang 2004 mit Getriebeschaden in Bremen-Grolland
abgestellte Lok 2006 zum Verkauf an, unter den Interessenten befindet
sich die Brohltalbahn, welche die Lok in grüner Farbgebung im
Güterverkehr einsetzen möchte.
Im Januar 2003 fährt die 417.01 in Bremervörde mit einem
Militärtransport ein.
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Nach
Ankunft mit ihrem Militärzug wurde die 417.01 zu Rangierzwecken
genutzt, sie rangierte einen Flachwagen in der EVB-Werkstatt. Für
die
Lok selbst wäre dieses Hallengleis zu niedrig gewesen.
Rechts
steht ein 628-Einzelwagen zur Instandsetzung abgestellt. Bei der EVB
ist es durchaus häufig anzutreffen, dass die 628/928 je nach
Bedarf
unterschiedlich neu zusammengestellt werden.
An diesem eisigen Januarnachmittag 2003 steht der zunehmende Mond
bereits über dem Werkstattbau.
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Bei diesem Bild wird
sehr anschaulich, warum die EVB von vielen Eisenbahnfreunden gerne
besucht wird.
V100,
V200 und VT98 der früheren Deutschen Bundesbahn wurden hier auch
im
Jahre 2003 noch eingesetzt. Die attraktive Farbgebungen der Fahrzeuge
tun ihr übriges zu diesem Dieselkleinod im Elbe-Weser-Dreieck.
Während die Uerdinger Schienenbusse Winterpause haben, setzt
417.01 –
ehemals 220 053 – zum Tanken um. |
Während
der Eisenbahnfreund bei der Deutschen Bahn AG in den letzten Jahren in
den Werken immer öfter unwillkommener ist, hat sich bei der EVB
eine
durchweg
freundliche Kleinbahnathmosphäre halten können.
Die Eisenbahner
stehen stets freundlich für ein Gespräch zur Verfügung –
auch wenn es
beim Betanken des Moor-Express während der Mittagspause im Bw
Bremervörde ist, wo sich derweil gerne die Fahrgäste
umschauen.
Durch
den Neubau der EVB-Werkstätte hat sich diese Idylle leider nicht
halten
können – der Neubau ist ein steriler Betonfertigbau mit
entsprechender
Umfeldgestaltung. An der Freundlichkeit der EVB-Mitarbeiter hat sich
jedoch nichts geändert.
Im April 2002 wird VT 168 betankt.
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Der T
170 wird bei der EVB für historische Zwecke unterhalten – dieser
Triebwagen wurde 1935 als VT137 116 an die Deutsche Reichsbahn
geliefert. Bei der Deutschen Bundesbahn wurde der Triebwagen als VT51
104 geführt, ehe die "Bremervörde
Osterholzer Eisenbahn" den Triebwagen 1956 übernahm.
Nach
1978 kam der Triebwagen bei der "Wilstedt Zevener Tostedter Eisenbahn"
zum Einsatz, wo er nach Aufgabe des dortigen Personenverkehrs von den
örtlichen Kleinbahnfreunden betreut wurde.
Im Januar 2003 stand der Triebwagen
im Bf Bremervörde-Süd abgestellt – an der Karosserie zeigten
sich zu
diesem Zeitpunkt leider einige Rostschäden. Inzwischen steht der T
170
wieder in Zeven untergestellt. |
Der
Haltepunkt Tostedt-West liegt an der Strecke Tostedt – Zeven – Wilstedt
und damit an einer Strecke der EVB, welche derzeit zur Abgabe bzw.
Stillegung vorgesehen ist. Nennenswerter Güterverkehr findet hier
nicht mehr statt, der Abschnitt Zeven – Wilstedt ist bereits aufgrund
Oberbaumängeln gesperrt.
Im Mai 2002 kam T 164 anlässlich einer
Hochzeits-Charterfahrt auf diesen EVB-Abschnitt und verlässt hier
mit den zu zugestiegenen Gästen den Hp Tostedt-West.
Der Zug hatte offenbar derart für Aufsehen gesorgt, dass es hinter
dem
Bahnübergang zeitgleich einen Auffahrunfall gab...
Diese
Triebwagenbauart ist in Deutschland sehr selten, außer diesem
Triebwagen ist bei der Hümmlinger Kreisbahn noch ein zweiachsiger
Triebwagen der gleichen Bauart von TALBOT erhalten.
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Der
Moor-Express verkehrt an Wochenenden zwischen Stade und
Osterholz-Scharmbeck. Der Moor-Express befährt die – 1993 im Zuge
der
EVB-Neuorganistion zugunsten der mehr am Ballungsraum Hamburg
orientierten Strecke Bremervörde – Harsefeld – Buxtehude im
Personenverkehr stillgelegte – Strecke Stade – Bremervörde.
Für
den Fahrradtransport wird zwischen Trieb- und Steuerwagen ein speziell
angepasster Güterwagen eingestellt, welcher zu diesem Zweck auch
Steuerleitungen für den Steuerwagenbetrieb erhalten hat.
Im
April 2002 ist der VS 116 im Bf Stade angekommen – der Lokführer
nimmt
die Schlussscheiben ab und wird in Kürze die Fahrt nach
Bremervörde
antreten, wo eine Mittagspause vorgesehen ist.
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Nach
der Mittagspause wird auf der zweiten Etappe die ehemalige DB-Strecke
Stade – Bremerhaven in Bremervörde verlassen und klassische
Kleinbahn
befahren.
Die durch das Teufelsmoor führende Strecke Bremervörde –
Osterholz-Scharmbeck wurde am
18. März 1978 im Personenverkehr stillgelegt und wird heute
vornehmlich
für den Touristikverkehr vorgehalten und für den Fortbestand
des
"Moor-Express" jüngst in einigen Bereichen saniert.
Im April 2002 macht VS 116 mit VT 168 im großzügigen Bf
Gnarrenburg
eine kurze Pause.
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In den Hamburger Hafen verkehrt dieser mit ES
64 U2-038 bespannte Containerganzzug des NeCoSS-Systems.
Bei
Hamburg-Unterelbe passiert dieser Zug im März 2005 die Kulisse der
HOBUM-Werke, im Vordergrund eine ehemaliger Eisenbahnschuppen. |
Ein Sonderling im
EVB-Bestand ist die ehemalige Gasturbinenlok 219 001.
Von
der Deutschen Bundesbahn bereits in November 1997 endgültig
abgestellt,
kam die Lok einige Jahre später in Italien im Bauzugdienst zum
Einsatz.
Die Gasturbine wurde zuvor im Ausbesserungswerk Bremen ausgebaut und
durch einen Dieselmotor ersetzt.
Über die Bahngesellschaft
Waldhof, wo die Lok als DH 280.01 im Bestand war, kam die ehemalige 219
001 (V169 001) zur EVB und ist dort als 420.01 vornehmlich im
NTT2000-Verkehr zwischen Bremen, Bremerhaven und Hamburg im Einsatz.
Im
September 2004 kommt 420.01 aus Bremen auf der Güterbahn Buchholz
–
Hamburg-Maschen durch Horst gefahren und wird in Kürze Hamburger
Stadtgebiet erreicht haben.
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Weiterführende
Galerien der Bahnfotokiste
Externe
Links
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