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Der dritte Teil der Galerie zu stillgelegten Berliner S-Bahnstrecken beschäftigt sich mit der Verbindung Jungfernheide – Spandau – Staaken. Diese Verbindung war nie ohne Betrieb, da der Güterverkehr hier weiter betrieben wurde. 1976 wurde im Zuge des Transitabkommens die Eisenbahntrasse
via Staaken wieder für den Personenverkehr geöffnet.

1980 wurde die Ringbahn im Westen Berlins, die Spandauer Strecke sowie die S-Bahnverbindung Jungfernheide – Spandau stillgelegt. In der direkten Nachwendezeit ab 1990 forderten die Bewohner des westlichen Berlins Randgebietes etc. eine Anbindung an Spandau – die Fahrt über den Berliner Außenring war einfach zu unattraktiv. Auch der Anschluss nach Charlottenburg war keine Dauerlösung.

Bahnsteig Jungfernheide Unter aktiver Beteiligung der IGEB konnte die Reichsbahn überzeugt werden, eine provisorische Verbindung zu schaffen.

Nach einigen Überlegungen wurde der seit 1980 stillgelegte, ab der U7 gelegene Bahnhof Jungfernheide provisorisch hergerichtet. So kehrte auf der seit 1980 brach liegenden Verbindung Jungfernheide – Spandau wieder Leben ein.

Das nördliche Streckengleis im Bf Jungfernheide war 1992 noch außer Betrieb, an den Anlagen hatte sich nichts getan. Dennoch war der Bahnsteig für die Regionalbahnen in Betrieb, auch wenn der Betrachter einen anderen Eindruck hat.

Auf dem südlichen Bahnsteiggleis wurde die Regionalbahn nach Nauen abgefertigt, welche im April 1994 mit 201 154 an der Spitze bespannt war.

Entsprechend den damaligen Gepflogenheiten war der Bahnhof Jungfernheide örtlich besetzt.

Ein bisschen Farbe und eine neue Beleuchtung und schon war der Bahnhof provisorisch wieder in Betrieb.
201 am Bahnsteig Jungfernheide

Bahnsteig Jungfernheide Östlich Jungfernheide war nach wie vor kein Personenverkehr. Lediglich für den Güterverkehr war ein Gleis betriebsfähig – welches im Bereich Jungfernheide an den nördlichen, ehemaligen S-Bahnsteig verschwenkt wurde. Im Bahnhof Jungfernheide war kein Stellwerk mehr betriebsfähig.

Die Regionalbahnen durchfuhren den seit 1980 stillgelegten Haltepunkt Siemensstadt-Fürstenbrunn ohne Halt – hier waren keine Arbeiten durchgeführt worden und der Bahnhofsbau entsprechend verfallen.

Heute erinnern nur noch unkenntliche Mauerreste an diesen Bahnhof, die Schnellfahrstrecke führt mitten durch den Bahnhof – S-Bahn wird hier nie mehr fahren (April 1994).
Bahnsteig Siemensstadt-Fürstenbrunn

Bahnsteig Spandau Im Mai 1990 war der seit 1980 stillgelegte S-Bahnbereich des Bf Spandau noch weitgehend unangetastet, sogar das Sv-Signal nach Pichelsberg bzw. Jungfernheide leuchtete noch rot.

Aber die Baumstämme zeigen deutlich, dass das Bahnhofsdach nur noch ein Schatten seiner selbst war.

Wenige Monate später wurde es abgerissen – heute liegt in ähnlicher Lage der S-Bahn-Hp Stresow, die Fernzüge halten im Bereich des alten Bf Spandau (links das Bahnhofsgebäude zu erkennen) nicht mehr.

Wenige Meter hinter der Stelle, wo heute die östliche Zugangstreppe zum S-Bahnsteig beginnt, stand ich im Mai 1994, als 201 154 mit einer RegionalBahn in Richtung Jungfernheide unterwegs ist.

Rechts im Bild lassen sich die Reste des Bf Spandau-West – der längst seine Bahnhofsdächer verloren hatte – und
im Bahnhof das zugehörige Stellwerk erkennen, welches hier bis 1980 in Betrieb war.

Heute steht jenseits der Straßenbrücken der Fernbahnhof Berlin-Spandau und der Fotograf wäre längst von S-Bahnen plattgefahren...
201 bei Spandau West

Havelbrücken Spandau Drehte man sich damals um, so war der Blick frei auf die Havelquerung der S-Bahn – welche im Mai 1994 14 Jahre nach Stillegung der S-Bahn nach Staaken keinen guten Eindruck mehr machte.

In Spandau verzweigten sich bis zum Mauerbau im August 1961 die S-Bahn-Strecken nach Falkensee und nach Staaken.

Mit dem Mauerbau wurde die S-Bahn nach Falkensee eingestellt – nur noch Transitzüge fuhren bis Dezember 1961 über die Strecke, welche hier die noch bis 1980 betriebene S-Bahn-Strecke nach Staaken unterquerte.

Etwa an dieser Stelle muss im Dezember 1961 der Lokführer Harry Deterling mit seiner 78 und dem Personenzug aus Oranienburg als letzter Zug auf dieser Strecke zum Stehen gekommen sein (Mai 1994).
Verzweigung Spandau

Alte Trasse nach Falkensee Ein Blick vom Brückenbauwerk weiter in Richtung Falkensee zeigte 1994 die alte, mit Sand überschüttete Gleistrasse der Hamburger Bahn (Ein Gleisrückbau war in Berlin aufgrund des besonderen Status von Berlin ohne alliierte Genehmigung verboten), nunmehr als Feldweg für die Kleingärtner dienend.

Heute fährt hier der Regionalverkehr und der Fernverkehr nach Hamburg – die Kleingärtner müssen sich andere Parkplätze suchen.

Am alten S-Bahnsteig in Staaken fuhren im Juli 1994 die Regionalzüge ohne Halt durch – hier passiert 218 429 mit einem IC nach Hamburg den seit 1980 stillgelegten S-Bahnsteig.

Heute ist der Bahnsteig spurlos beseitigt, die Schnellfahrstrecke nach Hannover nutzt die ehemalige S-Bahntrasse ab ehemals Bf Spandau West.
Alter Bahnsteig Staaken
Weiterführende Galerien der Bahnfotokiste
Stillgelegt – Berliner Eisenbahn zur Wendezeit, Teil 1
Stillgelegt – Berliner Eisenbahn zur Wendezeit, Teil 2

Externe Links

Geschichte und Geschichten rund um die Berliner S-Bahn (von Mike Straschewski)

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